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Hagel- und Gewittersturm tobt – höchste Warnstufe

Ab sofort suchen schwere Unwetter das Land heim, das Ausmaß ist bereits jetzt dramatisch. In Kärnten sind hunderte Menschen ohne Strom.

Rene Findenig
Innerhalb weniger Sekunden verdunkelte sich der Himmel – wie hier in Wolfsberg. Es gibt schwere Schäden.
Innerhalb weniger Sekunden verdunkelte sich der Himmel – wie hier in Wolfsberg. Es gibt schwere Schäden.
bergfex.at

Schwerste Gewitter suchten am Mittwochnachmittag Kärnten heim – es sind die Vorboten einer heftigen Unwetterserie in Österreich. Die Gewitter mit Hagel und Sturmböen zogen in Sekunden auf und hinterließen schwerste Schäden. Im Lavanttal mussten zahlreiche Straßen gesperrt werden, andere wurden von umgestürzten Bäumen und Muren verlegt. Zudem sind laut Stromanbieter Kelag Hunderte Haushalte ohne Strom. Eine weitere Gewitter-Superzelle fraß sich über Oberkärnten fest und führte zu schweren Schäden durch Starkregen und Hagel besonders im Bezirk Hermagor. 

In Wolfsberg kam es durch den Starkregen zu Überflutungen, berichtet die "Kleine Zeitung". Muren machten Sperren der Packer Straße (B70) und Obdacher Straße (B78) zwischen St. Gertraud und Bad St. Leonhard sowie der Weissenbach-Landesstraße notwendig. Weil die Lavant die Wassermassen nicht mehr aufnehmen kann, drohen auch Überflutungen – die Bahnunterführung in Wolfsberg musste ebenso gesperrt werden. In Sachsenburg wurde das gesamte Ortszentrum überschwemmt, die Einsatzkräfte müssen per Hubschrauber anrücken.

"Durch den Gewittersturm und die extrem starken Regenfälle wurde die Packer Straße B 70 zwischen Waldenstein und Twimberg an mehreren Stellen durch umgestürzte Bäume blockiert", hieß es wiederum von der Polizei. In Twimberg wurde die Packer Bundesstraße auf einer Länge von rund 50 Metern durch eine Geröllmure verlegt – die Räumung sei "nur unter Einsatz von schwerem Gerät möglich". 

Heiß, schwül und sehr gewittrig

Die Unwetter setzen sich die kommenden Tage fort und weiten sich auf ganz Österreich aus. Der Donnerstag beginnt vor allem inneralpin mit Restwolken oder Nebelfeldern, spätestens am Vormittag setzt sich aber landesweit die Sonne durch. Ab Mittag bilden sich über den Bergen schließlich Quellwolken und nachfolgend besonders entlang des Alpenhauptkamms und im Südwesten einzelne Schauer und Hitzegewitter. Diese fallen dort lokal heftig aus, gegen Abend nimmt die Gewitterneigung im äußersten Westen generell zu. Die Temperaturen steigen auf 29 bis 35 Grad, mit den höchsten Werte im Westen.

Am Freitag geht es meist trocken und freundlich in den Tag, nur in Vorarlberg kann auch schon ein Schauer dabei sein. Am Vormittag nimmt die Schauerneigung vom Bodensee bis ins Innviertel generell etwas zu, am Nachmittag muss schließlich in weiten Landesteilen mit Schauern und teils kräftigen Gewittern gerechnet werden. Am ehesten trocken bleibt es vom Klagenfurter Becken bis ins Südburgenland, gegen Abend ist aber auch hier ein kräftiges Gewitter möglich. Mit 28 bis 36 Grad bleibt es sehr heiß und äußerst schwül.

Abkühlung dann erst ab Sonntag

Der Samstag beginnt von Vorarlberg bis ins nördliche Weinviertel mit einzelnen Schauern und Gewittern, sonst abseits lokaler Nebelfelder meist freundlich. Im Tagesverlauf ziehen besonders nördlich der Alpen auch ausgedehnte Wolkenfelder durch, zudem bleibt es mit teils kräftigen Gewittern unbeständig. Im Süden und Südosten geht es noch überwiegend freundlich durch den Tag, gegen Abend sind aber auch hier einzelne, kräftige Gewitter möglich. Die Höchstwerte liegen von West nach Südost zwischen 22 und 35 Grad.

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    Am Sonntag dominieren von Vorarlberg bis ins Waldviertel die Wolken und von Beginn an ziehen kräftige Schauer und einzelne Gewitter durch. Von Unterkärnten bis ins östliche Flachland zeigt sich noch häufig die Sonne, am Nachmittag sind aber auch hier einzelne Schauer und teils kräftige Gewitter zu erwarten. Im Westen regnet es hingegen allmählich kräftig und schauerartig verstärkt. Bei mäßigem, im Donauraum auch lebhaft auffrischendem Westwind liegen die Höchstwerte von West nach Südost zwischen 14 und 34 Grad.