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Hai-Attacke in Ägypten fordert zweites Todesopfer

Nach der Attacke auf eine Österreicherin am Freitag soll auch eine weitere Frau bei Hurghada tödlich angegriffen worden sein.

Bei Hurghada hat sich nun eine zweite tödliche Hai-Attacke ereignet.
Bei Hurghada hat sich nun eine zweite tödliche Hai-Attacke ereignet.
Getty Images/iStockphoto

Nach der tödlichen Hai-Attacke vom Freitag berichtet das ägyptische Umweltministerium am Sonntag von einer zweiten Frau, die von einem Hai attackiert und getötet wurde. Auch dieser Vorfall geschah südlich des Badeorts Hurghada. Die Nationalität der Frau ist nicht bekannt.

Auch ein "20 Minuten"-News-Scout, der vor Ort in den Ferien ist, berichtete am Samstag von dem zweiten Hai-Angriff. Die zwei Vorfälle hätten sich in etwa 500 Meter entfernt von einander abgespielt.

Das Ministerium leitete nach den Vorfällen eine Untersuchung ein und sperrte den Strand für drei Tage ("Heute" berichtete). Wassersport wie Tauchen, Schnorcheln, Kite- und Windsurfen seien während dieser Zeit in dem Gebiet nicht gestattet, hieß es.

Badegäste mussten hilflos zuschauen

Das österreichische Außenministerium in Wien bestätigte inzwischen den Tod einer Österreicherin, ohne weitere Details zu nennen. Die 68 Jahre alte Frau war mit einem Ägypter verheiratet und lebte in Hurghada am Roten Meer. Touristen hatten die tragischen Szenen vom Strand und von einem Steg aus verfolgt.

Ein Video des Zwischenfalls zeigt, wie die Frau in rot gefärbtem Wasser versuchte, sich in Sicherheit zu bringen. Unterdessen versuchten Männer vom Steg aus, sie mit einem Seil aus dem Wasser zu ziehen. Der Hai soll ihr einen Arm und ein Bein abgebissen haben, die Frau brachte sich an Land, verstarb jedoch kurz darauf unter schwerem Schock.

Schnellster Hai gesichtet

Nun informierte die Kammer für Tauch- und Wassersport (CDWS) ihre Mitglieder nach dem Zwischenfall über die Sichtung eines Makohais in der Gegend. Diese können ein Tempo von bis zu 70 Kilometern pro Stunde erreichen und gelten als die schnellsten Haie der Welt. Ausgewachsen können sie über vier Meter lang und über 500 Kilogramm schwer werden. Möglicherweise werden die Tiere durch Abfälle in die Nähe des Strands gelockt oder durch – eigentlich verbotenes – Futter und Köder von Ausflugsbooten.

Das Rote Meer ist unter anderem für Taucher ein beliebtes Reiseziel. Angriffe von Haien sind dort eigentlich sehr selten. Vereinzelt kam es aber auch hier zu tödlichen Attacken. 2018 starb ein Tourist aus Tschechien nach einem Hai-Angriff, 2015 kamen so auch ein Deutscher und 2010 eine deutsche Pensionistin ums Leben.

Für Tauch-Anbieter, die auch Tauchgänge zu Haien anbieten, sind die Raubfische eine wichtige Einnahmequelle. Laut Mahmud al-Hanafi, Professor für Meeresbiologie an der Suezkanal-Universität, kann ein Hai mit einer Lebensdauer von 20 Jahren einen wirtschaftlichen Wert von bis zu 3,8 Millionen Franken erreichen. Im Roten Meer leben unter anderem Hammerhaie, Weißspitzen-Hochseehaie und Seidenhaie. Sie zu füttern oder mit rohem Fleisch zu ködern, ist verboten.