Wirtschaft

Handel fordert finanzielle Entschädigung für Lockdown

WKÖ-Handelsobmann Rainer Trefelik sieht der Lockdown-Ankündigung des Kanzlers wenig zuversichtlich entgegen. Er nimmt die Regierung in die Pflicht.

Jochen Dobnik
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Besonders die Modebranche ist vom Corona-Lockdown betroffen.
Besonders die Modebranche ist vom Corona-Lockdown betroffen.
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Österreichs Handel sieht sich vom bevorstehenden zweiten Lockdown massiv betroffen – auch wenn seine Geschäfte im November weiterhin offen halten dürfen. "Der neuerliche Lockdown wird tiefe Spuren im Handel hinterlassen. Auch wir brauchen Hilfe", plädiert Rainer Trefelik, Bundesobmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer.

Düstere Aussichten

Derzeit würden sich in der öffentlichen Wahrnehmung zwei Botschaft spießen: Einerseits "Geht regional einkaufen", andererseits "Bleibt zuhause". Die Verunsicherung unter den Kunden sei groß, das Konsumverhalten bereits in den vergangenen Tagen deutlich gesunken. "Die Perspektive ist nicht gut", so Trefelik.

"Auch der Handel braucht Unterstützungsmaßnahmen" - Trefelik

Welche Form der finanziellen Unterstützung für die Branche nötig sei, darauf legt sich der WKÖ-Handelsobmann noch nicht fest. Gespräche mit der Bundesregierung würden bereits laufen, es brauche in jedem Fall ein Bündel an Maßnahmen.

Offener Handel als Signal

Der Handel sei eingebettet in eine Gesamtlandschaft, zu der auch beispielsweise die Gastronomie oder Kulturbetriebe gehören. "Das Gesamterlebnis macht den Erfolg aus", so der WKÖ-Handelsobmann. Wenn im Lockdown jetzt mehrere Teile in dem Puzzlebild fehlen, wird es auch für die Unternehmen schwierig, die jetzt nicht schließen müssen.

WKÖ-Handelsobmann Rainer Trefelik fordert die Politik zum Handeln auf: "Auch der Handel braucht Unterstützungsmaßnahmen"
WKÖ-Handelsobmann Rainer Trefelik fordert die Politik zum Handeln auf: "Auch der Handel braucht Unterstützungsmaßnahmen"
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Dennoch sei es als "Signal und Chance" enorm wichtig, dass der Handel auch weiterhin offenhalte. Zumal viele Unternehmen stark in Sicherheitsvorkehrungen investiert hätten - siehe auch: So reagieren Supermärkte jetzt auf zweiten Lockdown.

Österreichische Unternehmen statt Online-Riesen stärken

"Der Handel ist sicher", stellt der WKÖ-Handelsobmann im "Heute"-Interview immer wieder fest. Die Einzelhandelsunternehmen und Supermärkte halten sich sehr genau an die Abstands- und Verhaltensregeln. Masken, Plexiglaswände und Desinfektionsmittel am Eingang sind zur Normalität geworden. "Eine Ansteckung im Handel erscheint damit weitestgehend unwahrscheinlich", so Trefelik.

Doch die Corona-Krisenstrimmung der letzten Zeit verlagere das gesamte vorweihnachtliche Geschäft zunehmend weg von österreichischen Unternehmen, hin zu Onlineriesen wie Amazon. Um diesem Trend entgegenzusteueren hat die Wirtschaftskammer mit der Online-Plattform "Regional einkaufen" einen Kanal geschaffen, der regionalen Unternehmen und Konsumenten gleichermaßen hilft.

Noch im November wird Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck auch das virtuelle "Kaufhaus Österreich" eröffnen, in dem österreichische Unternehmen leicht auffindbar sind.

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