Mitten in den Semesterferien (derzeit Wien und NÖ) wird das Handyverbot in Schulen zur Chefsache. Lehrer, Eltern und vor allem Schüler berichten immer öfter vom Störfaktor Handy und vor allem auch vom Mobiltelefon als Mobbing-Waffe. Beschimpfungen oder peinliche Fotos werden auf Sozialen Medien gepostet, Jugendliche und Kinder werden schlimm gedemütigt, oft mit schweren psychischen Folgen. Das Problem ist groß: Jeder vierte Schüler in Österreich ist Opfer!
Vor einem Jahr schon startete die politische Offensive gegen Handys in Klassen. Zunächst in der Steiermark. Der ehemalige ÖVP-Bildungslandesrat Werner Amon ließ bis zum Ende seiner Amtszeit prüfen, ob und wie man ein landesweites Handyverbot einführen könnte. "Aus entwicklungspsychologischer Sicht sind Mobiltelefone während des Unterrichts bedenklich", sagte er damals.
Bis jetzt ist nichts umgesetzt worden. Jetzt hat sich auch die neue Landesregierung diesem Verbot verschrieben. In ihrer ersten Regierungsklausur vergangenen Freitag hat die Landes-FPÖ ihrem Koalitionspartner ÖVP konkretes besprochen.
"Wir sind auf gutem Weg", heißt es zu "Heute" aus dem Büro vom jetzigen Bildungslandesrat Stefan Hermann (FPÖ). Unsere Recherche ergibt: Man bespricht derzeit Details, schon bald wird die Lösung veröffentlicht werden. Hinter vorgehaltener Hand wird verraten: "Es ist durchaus realistisch, dass es nach dem Sommer eingeführt wird." Es gebe noch Abstimmungsbedarf.
„Es gehört geächtet wie eine Waffe oder Alkohol“Renate Z.Lehrerin
Vergangene Woche überraschte zu diesem Thema auch Wiens Neos-Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr: „Wir halten eine bundesweite klare Regelung für ein altersangemessenes Handyverbot an Schulen abseits der Nutzung der Geräte für Unterrichtszwecke für dringend geboten. Gerade im Volksschulalter wird ein ausnahmsloses Verbot von Mobiltelefonen grundsätzlich angemessen erscheinen."
Kurz zuvor hat auch Kärnten das Thema Handyverbot für sich entdeckt. Kärntner Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Gruber (ÖVP) meinte, Handys hätten nichts in Schulen verloren, man solle Kinder vor den Gefahren schützen.
"Es gehört geächtet wie eine Waffe oder Alkohol", das schrieb Lehrerin Renate Z. an "Heute"-Kolumnist Niki Glattauer, "denn genau das ist es, eine Waffe und eine Droge."
