Wirtschaft

Hotels, Gastro, Friseure – alles soll laut Mahrer öffne

Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer fordert breit angelegte Öffnungen für sämtliche Branchen. "Das wurde der Bevölkerung versprochen", sagt er. 

Michael Rauhofer-Redl
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Gastronomie, Hotellerie, Dienstleister und Handel: Sämtliche Branchen müssen geöffnet werden, fordert Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer. 
Gastronomie, Hotellerie, Dienstleister und Handel: Sämtliche Branchen müssen geöffnet werden, fordert Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer. 
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Am Dienstag berät Wiens Bürgermeister Michael Ludwig über das weitere Vorgehen nach dem angepeilten Lockdown-Ende am 12. Dezember. Am Mittwoch findet dann der bundesweite Gipfel statt. Pünktlich zum Debattenstart bringt sich am Dienstagmorgen Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer in Stellungen. Im Ö1-Morgenjournal macht er eine klare Ansage und fordert die Öffnung sämtlicher Branchen. Als "selbstverständlich" bezeichnet der WK-Boss die Forderung nach der breiten Öffnung. 

Man vergleiche die Situation auch mit anderen Ländern und berate sich auch mit medizinischen Experten. Österreich befinde sich in einer "speziellen Situation". Hier sei viel zugemacht worden, obwohl in vergleichbaren Ländern, wie etwa der Schweiz, dem "normalen Geschäft" nachgegangen werde. Mahrer fordert eine sachliche Debatte bei der man sich die Sachargumente anschauen müsste. 

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    WK-Präsident Harald Mahrer fordert die Öffnung sämtlicher Branchen. 
    WK-Präsident Harald Mahrer fordert die Öffnung sämtlicher Branchen.
    Sabine Hertel

    Stichprobenartige Kontrollen für Ungeimpften-Lockdown

    Daher fordert Mahrer nicht nur die gleichzeitige Öffnung aller Branchen, sondern auch das Erledigen der Hausaufgaben über Weihnachten, so dass man im zweiten Quartal nicht wieder vor der gleichen Situation stehe wie im heurigen Jahr. 

    Bei der Kontrolle des Lockdowns für Ungeimpfte, der in jedem Falle weitergehen wird, spricht Mahrer von "stichprobenartigen Kontrollen", die man sich nun zu Gemüte führen müsse. Mahrer verweist darauf, dass viele Sicherheitskonzepte diesbezüglich aus den Branchen selbst kommen. Die Hotellerie etwa habe Sicherheitskonzepte ausgearbeitet, die mittlerweile in ganz Europa angewendet würden. 

    Kein Verständnis hätte er dafür, die Branchen zeitversetzt aufzumachen. Also etwa die Hotellerie erst nach dem Handel. Welches Zeichen würde man denn da setzen? "Der Handel ist sicher und die österreichische Hotellerie nicht, da lachen sich ja alle anderen ins Fäustchen". In einer sachlichen Debatte müssten alle gleich behandelt werden. 

    Debatte sei "Augenauswischerei"

    Die Öffnung soll daher sämtliche Branchen betreffen: "Die Kinos, die Kulturbetriebe, die Eventbetriebe, die persönlichen Dienstleister, die Friseure, die Nagelstudios, die Händler. Jemand müsse ihm sachlich erklären, warum ein Nagelstudio, in dem es ein Sicherheitskonzept gibt, weniger sicher sei als ein Handelsgeschäft.

    Denn dort hätten die Mitarbeiter schon vor Corona Masken getragen. Die gesamte Debatte sei eine "Augenauswischerei". "Da geht es eher um politische Debatten. Da versucht jetzt eine Partei mit der anderen oder ein Land mit dem anderen etwas auszuschnapsen im Hinterzimmer. Das ist unsachlich. Das spüren die Menschen", schlägt der WK-Boss harsche Töne an.

    2G+ gehört ins "Märchenreich"

    Die "2G+-Variante", also ein zwingender PCR-Test trotz vollständiger Impfung, sei eine Frage der Infrastruktur. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) habe das auch am Arbeitsplatz einführen wollen. Damals seien die Sozialpartner, also etwa auch Gewerkschaftsboss Wolfgang Katzian, "Sturm gelaufen. Warum? Weil es diese flächendeckende Testinfrastruktur nicht gibt." Er selbst, also Mahrer, habe das in mehreren Bundesländern ausprobiert, etwa in Salzburg oder Vorarlberg. "In Vorarlberg habe ich 61 Stunden gewartet bis das Testergebnis gekommen ist, das nur 48 Stunden lang gültig ist. Das kann man in das Märchenreich abtun". 

    Sollte es keine großen Öffnungen geben, würden Politik und Länder viel Vertrauen verspielen. Das sei der Bevölkerung versprochen worden. "Was wäre dann ein politisches Wort vor Weihnachten noch wert? Nichts mehr". 

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