Coronavirus

Harsche Experten-Kritik an Corona-Datenlage

In Österreich herrsche keine gute Datenlage bezüglich des Infektionsgeschehens vor – so lautet die Kritik zweier heimischer Experten in der Pandemie.

Michael Rauhofer-Redl
Virologin Monika Redlberger-Fritz übt Kritik an der Datenlage bezüglich der Herbstwelle.
Virologin Monika Redlberger-Fritz übt Kritik an der Datenlage bezüglich der Herbstwelle.
apa/picturedesk ("Heute"-Montage)

Schon vor der Corona-Pandemie kam mittels sogenannten Sentinel-Systems eine Form der Überwachung des epidemiologischen Geschehens in Österreich zur Anwendung. In aller Regel wurde durch dieses Verfahren die Grippewelle, die regelmäßig nach Weihnachten einsetzte, erfasst. Virologin Monika Redlberger-Fritz erklärt im Ö1-Morgenjournal am Donnerstag wie dieses System funktioniert. Rund 200 Ärzte in ganz Österreich, nehmen von ihren Patienten Nasen-Rachenabstriche, in Wien wurden diese Proben dann analysiert.

Seit Beginn der Pandemie seien diese Proben auch routinemäßig auf Sars-CoV-2 überprüft worden. Das System sei aber zu klein, um ein umfassendes Corona-Monitoring betreiben zu können. Sinnvoll seien Stichproben etwa in Pflegeheimen. Zuerst müsse es eine "gute Fragestellung" geben, um das System auf aktuelle Herausforderungen anzupassen. Allein: Diese gebe es nicht, führt Redlberger-Fritz aus.

Auch Klimek sieht Mängel

Ebenfalls ungenügend sei die Dokumentation bei Spitalsaufnahmen. Kritik daran übt Komplexitätsforscher Peter Klimek, ebenfalls in Ö1. Es seien weder alle Bundesländer geschweige denn alle Spitäler am Netz. Man sei also noch davon entfernt, sich auf die Daten aus dem Covid-Register verlassen zu können, so der Experte.

Auch Komplexitätsforscher Peter Klimek sieht Verbesserungspotenzial.
Auch Komplexitätsforscher Peter Klimek sieht Verbesserungspotenzial.
Jeff Mangione / KURIER / picturedesk.com

Schon länger gefordert werden Stichprobentests, also eine definierte Gruppe, die sich regelmäßig testen lässt. Kombiniert mit Antikörpertests und damit Informationen über die Immunität in der Bevölkerung könnte man besser nachvollziehen, wie die Herbstwelle verläuft.

Es sei Zeit, das Infektmonitoring auf breitere Beine zu stellen: Gerade jetzt wo die Situation auf Grund der vorherrschenden Varianten "nicht ganz so herausfordernd" (Klimek) sei, sei es an der Zeit, Lehren zu ziehen, wie man sich besser aufstellen könne. Im Fokus sollten dem Experten zufolge allerdings alle Atemwegsinfekte sein.

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