"Nur ein Dummkopf würde dieses Geschenk im Namen unseres Landes nicht annehmen", schrieb der US-Präsident Donald Trump am Abend des 13. Mai auf seiner Plattform Truth Social. Das von ihm erwähnte Geschenk? Eine extra luxuriös ausgestattete Boeing 747, besser bekannt als Jumbo-Jet, die dem US-Verteidigungsdepartement kostenlos von der katarischen Regierung offeriert worden sein soll.
Laut Insidern soll der noch nicht abgeschlossene Deal aber ganz anders abgelaufen sein: So habe die US-Regierung zuerst mit Katar Kontakt aufgenommen und sich beim Golfstaat erkundigt, ob ein geeignetes Flugzeug zur Verfügung steht. Denn die Air Force One ist in die Jahre gekommen, die Ersatzflugzeuge von Boeing lassen aber auf sich warten – ein großer Ärger für Trump, wie dieser in der Vergangenheit wiederholt kundgetan hat.
Wegen dieser Verzögerung habe der Flugzeugbauer der US-Regierung eine Liste mit Kunden vorgelegt, die über als Air-Force-One-Ersatz geeignete Flugzeuge verfügen. Darauf befand sich laut den Insidern auch Katar, woraufhin das Pentagon dem Land ein Angebot für die Boeing 747 gemacht habe. Wie die Insider gegenüber CNN berichten, sei zunächst eigentlich eine Miete des Flugzeugs zur Diskussion gestanden und nicht ein vollständiger Kauf.
Während derzeit noch unklar ist, ob und in welcher Form die Boeing 747 an die US-Regierung gehen wird, hat Donald Trump mehrmals betont, dass es sich um ein Geschenk eines verbündeten Landes handle und Korruptionsvorwürfe völlig aus der Luft gegriffen seien. Es handle sich um ein "kostenloses Geschenk", schrieb er bei Truth Social etwa. Zudem behauptete er, dass die Transaktion "sehr öffentlich und transparent" abgelaufen sei.
Auch der katarische Premierminister sah sich am Dienstag offenbar genötigt, sich zum Thema zu äußern: Dass der USA eine Boeing 747 geschenkt werden, sei demnach eine "normale Sache zwischen Verbündeten": "Ich weiß nicht, wieso Leute das Gefühl haben, dass es Bestechung sei oder Katar sich mit dem Geschenk Einfluss bei der US-Regierung kaufen könnte", so der Premier. Viele Nationen hätten der USA bereits Geschenke gemacht.
Im Gegensatz etwa zur von Frankreich geschenkten Freiheitsstatue gibt es aber die Sorge, dass der Jumbo-Jet auf dem Papier zwar dem Staat, in Wirklichkeit aber vor allem Donald Trump gehören könnte: Nach seiner Amtszeit soll die Boeing 747-8 nämlich an die "Trump Presidential Library Foundation" gespendet werden. Die Ende 2024 gegründete private Einrichtung hat laut eigener Aussage zum Ziel, "das Erbe von Präsident Donald J. Trump und seiner Präsidentschaft zu bewahren und zu verwalten". Es ist aber sehr gut möglich, dass Donald Trump auch danach weiterhin mit dem Geschenk aus Katar herumfliegen wird.