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Hat Kinderwunsch-Guru zweite Eizelle vertauscht?

Heute Redaktion
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Fortpflanzungsmediziner Herbert Zech
Fortpflanzungsmediziner Herbert Zech
Bild: Picturedesk

Wieder Vorwürfe gegen den Bregenzer Fortpflanzungsarzt Herbert Zech. Er soll nicht nur Kristina V. als Embryo vertauscht haben, sondern auch ihre Schwester.

Kristina V. wurde vor 26 Jahren als Tochter von Miluska und Tomislav V. in der Schweiz geboren. Doch sie ist weder mit ihrem "Vater" noch ihrer "Mutter" genetisch verwandt.

Die Eltern suchten im Juli 1990 den bekannten Fortpflanzungsmediziner Herbert Zech in Bregenz auf, um ihren Kinderwunsch zu realisieren. Eizellen der Mutter werden bei der In-vitro-Fertilisation (IVF) im Reagenzglas mit den Samen des Vaters befruchtet. Danach werden sie in die Gebärmutter eingesetzt.

Doch im Fall von Kristina V. passierte Zech ein Fehler, wie Zech im Vorjahr zugab. Er habe die Eizellen vertauscht und Miluska V. eine fremde Eizelle eingesetzt, weil er ohne seine Lesebrille die Aufschrift nicht richtig entziffern konnte, wie er dem "Spiegel" damals erzählte. Seitdem ist Kristina V. auf der Suche nach ihren leiblichen Eltern.

Neue Vorwürfe

Am Freitag gab Kristina V. überraschend eine Pressekonferenz, in der sie neue Vorwürfe äußerte. Nicht nur sie sei vertauscht worden, auch bei der Zeugung ihrer Schwester, die eineinhalb Jahre später geboren wurde, ist etwas schief gelaufen.

Ein Gerichtsmediziner in St. Gallen glich kürzlich erhaltene DNA-Proben von Tomislav V. mit der DNA von Kristina und ihrer Schwester ab. Wie erwartet ist Tomislav V. nicht der Vater von Kristina. Doch dann der Paukenschlag: Er ist auch nicht der leibliche Vater seiner zweiten Tochter.

"Daran hat meine Schwester nie gedacht", sagte Kristina V. am Freitag. Die Familie ist erneut immens erschüttert. Da auch Kristinas Schwester in der Praxis von Dr. Zech gezeugt wurde, ist er nun erneut mit Verwechslungsvorwürfen konfrontiert.

Zech fühlt sich erpresst

Sind Zech tatsächlich zwei Verwechslungen bei einer Familie passiert? Einen Fehler hat er bis jetzt nicht eingeräumt, er fühlt sich von der Familie vielmehr erpresst.

Er habe vor wenigen Wochen von dem Vorwurf erfahren, im Brief der Anwälte wurde auch gleich eine Zahlungsaufforderung in Millionenhöhe übermittelt: "Gleichzeitig wurde gedroht, den Vorfall publik zu machen", so Zechs Anwalt, Michael Konzett. (csc)