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Heer beschimpft, Twitter-Userin droht jetzt Klage

Eine beleidigende Formulierung gegen das Bundesheer entfachte auf Twitter ein Wortgefecht, dem ein Account mit Tausenden Followern zum Opfer fiel.

Clemens Pilz
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Dieses Posting brachte für Heeres-Sprecher Bauer das Fass zum Überlaufen.
Dieses Posting brachte für Heeres-Sprecher Bauer das Fass zum Überlaufen.
Screenshot/Twitter

Eine Publizistin geriet auf Twitter mit einer strittigen Aussage zum Bundesheer ins Kreuzfeuer der Kritik. Ein Video, das einen Kasernenhof zeigt, kommentierte die Nutzerin mit der Aussage: "Und wenn es mich mein Leben kostet, werde ich alles dafür tun, dass mein Sohn diesem A********verein net mal eine Sekunde seines Lebens widmet." 

Der Gegenangriff des Heeres ließ nicht lange auf sich warten. Pressesprecher Oberst Michael Bauer fuhr sofort schwere Geschütze auf und drohte mit rechtlichen Folgen. "Es reicht. Harte Diskussion: jederzeit. Aber mit der pauschalen Beleidigung tausender Soldaten ist eine Grenze überschritten. Und wenn die Hassposter diese Grenze nicht selbst erkennen, dann muss man die Gerichte bemühen."

Wenig später ging es Schlag auf Schlag. Während Bauer noch mit anderen Twitter-Nutzern über die Gangbarkeit einer Klage stritt, zog die Bedrohte die ersten Konsequenzen und löschte ihr Twitter-Profil mit Tausenden Followern. "Ich habe auch meinen Urlaub abgebrochen und muss mir jetzt einen Anwalt suchen", so die Nutzerin zu "Heute".

"Kritik ist okay, Beleidigungen nicht"

Der Bundesheer-Pressechef bestreitet unterdessen im "Heute"-Gespräch den Vorwurf mancher User, mit Kanonen auf Spatzen geschossen zu haben. "Das Bundesheer polarisiert und Kritik ist vollkommen in Ordnung. Aber was nicht geht, sind Beschimpfungen, das muss jedem klar sein. Man kann nicht einfach pauschal eine Organisation mit Zehntausenden Mitarbeitern beleidigen." 

Man behalte sich rechtliche Schritte vor, erwarte sich aber jedenfalls eine Entschuldigung, so Bauer weiter. Ein Wunsch, dem die betroffene Twitter-Nutzerin am Montag nachkommen will. Somit stehen die Zeichen schlussendlich wieder auf Waffenstillstand.

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