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Fast allen Schweinen wird jetzt der Schwanz gekürzt

Österreich verstößt bei der Schweinehaltung routinemäßig gegen EU-Recht, das ist der Vorwurf, den die Tierschutzorganisation Greenpeace erhebt.

Michael Rauhofer-Redl
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    In Österreich werden rund 95 Prozent der Schweine die Schwänze gekürzt, das widerspricht laut Greenpeace EU-Recht. Symbolbild.
    In Österreich werden rund 95 Prozent der Schweine die Schwänze gekürzt, das widerspricht laut Greenpeace EU-Recht. Symbolbild.
    picturedesk.com

    "95 Prozent der Schweine in Österreich wird mit einem schmerzhaften Eingriff routinemäßig der Schwanz gekürzt, obwohl das europäischem Recht widerspricht", heißt es in einer Greenpeace-Aussendung. Dabei beruft sich die Tierschutzorganisation auf ein Gutachten der Juristin Regina Binder und des früheren Amtstierarztes Rudolf Winkelmayer. Dieses wurde im Auftag von Greenpeace und der Tierombudsstelle Wien erstellt und Tierschutzminister Rudolf Anschober (Grüne) vorgelegt. 

    Schweinen wird deswegen präventiv der Schwanz gekürzt, damit sich die Tiere in unzureichenden Haltungsbedingungen nicht aus Stress und Langeweile in die Schwänze beißen und sich so verletzen. Bei ausreichend Platz, eingestreuten Liegeflächen und angemessenem Beschäftigungsmaterial tritt Schwanzbeißen nur selten auf. Wie Greenpeace ausführt, darf laut europäischem Recht das Kupieren der Schwänze von Schweinen nur als letzter Ausweg erfolgen.

    Entsprechend der österreichischen Tierhaltungsverordnung ist es hingegen ausreichend, wenn der Betrieb selbständig nach dem Eingriff mittels eines vorgefertigten Formulars dokumentiert, dass die “Notwendigkeit” des Schwanzkürzens gegeben sei, kritisiert das Gutachten.

    Kritik ist nicht neu

    Bereits im April 2019 hatte die EU-Kommission die heimische Schweinehaltung überprüft. In dem Audit wurde Österreich für seine mangelnden Maßnahmen zur Vermeidung von Schwanzkupieren ein vernichtendes Zeugnis ausgestellt. Seither ist die Bundesregierung gefordert, zu handeln. Sonst droht ein EU-Vertragsverletzungsverfahren. Doch die dringend notwendige Reparatur und Überarbeitung der 1. Tierhaltungsverordnung ist bislang ausgeblieben, ergeht Kritik und ein Appell an die Zuständigen Miniset Anschober und Elisabeth Köstinger (ÖVP).

    "Fünf Millionen Schweinen in Österreich wird jedes Jahr routinemäßig das Ringelschwänzchen abgeschnitten – das schafft nicht nur unnötiges Tierleid, sondern ist auch illegal. Österreichs Schweinebranche präsentiert sich gern als vermeintlich tierfreundlich. Jetzt ist schwarz auf weiß klar, dass sie sogar unter dem europäischen Mindeststandard arbeitet", ist auch Sebastian Theissing-Matei von Greenpeace empört. 

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      Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com