Niederösterreich

Helfer am Balkan: "Polizeigewalt, Bär tötete Afghanen"

Menschenfreund und Helfer Georg Jachan aus Gföhl berichtete über massive Polizeigewalt in Kroatien und Serbien und über einen tödlichen Bären-Angriff.

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Auch Kinder sollen misshandelt werden.
Auch Kinder sollen misshandelt werden.
privat

Die Protestwelle nach dem tödlichen Polizeieinsatz in Minneapolis schwappte von Amerika fast auf die ganze Welt über. Auch in Wien und St. Pölten wurde gegen Exekutivgewalt demonstriert ("Heute" berichtete).

"Schlimm in Kroatien und Serbien"

Einer der schon fast überall in der Welt geholfen hat, sich selbst aber nicht nur als Flüchtlingshelfer bezeichnet, weil er alle Menschen und Tieren unterstützt, ist Georg Jachan aus Gföhl (Krems-Land). Und der Freiwillige berichtet von teils massiver Gewalt gegen Menschen auf der Flucht, auch Kinder, in beliebten Urlaubsländern: "Die kroatische und serbische Grenzpolizei geht mit größter Brutalität gegen alle vor. Auch Kinder und Frauen sind unter den Opfern", weiß Jachan aus zahlreichen Erzählungen und Vor-Ort-Erlebnissen.

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    Verletzte nach Übergriffen der Grenzpolizei
    Verletzte nach Übergriffen der Grenzpolizei
    privat

    Der als Reptilienexperte bekannte "Mr. Rattlesnake" dazu: "Die Menschen werden dabei übel zugerichtet - mit Schlagstöcken, Elektroschockern, ja sogar Hunde werden auf Menschen gehetzt. Die Handys werden oft zerstört und den Menschen werden ihre wenigen Habseligkeiten abgenommen. Sie müssen sich ausziehen und alles, bis auf die Unterwäsche, wird verbrannt."

    Junger Afghane von Bär gefressen

    "Ich habe mit zahlreichen Augenzeugen gesprochen, die Flüchtlinge müssen teils durch vermintes Gebiet, erleiden Schlangenbisse. Ein junger, bereits geschwächter Afghane wurde sogar von einem Braunbären in Nordbosnien, an der Grenze zu Kroatien, getötet", so Jachan weiter. 

    "Nicht alle Polizisten sind dort so, einige wehren sich auch mit offenen Briefen gegen die Übergriffe der Kollegen (Anm: ein Brief liegt "Heute" vor). Der Gföhler weiter: "Niemand ist glücklich über flüchtende Menschen, aber hier müssen klar Grenzen gesetzt werden. Übergriffe wie diese sind nicht gesetzeskonform und müssen geahndet werden."

    "Gewalt bei Demos ist dumm"

    Georg Jachan, der schon vor Ort, unter anderem in der Ukraine, Irak, Griechenland, Bosnien, Kroatien, Syrien mehrere Wochen verweilte und unter dem Einsatz seines Lebens half ("Heute" berichtete), mahnt aber auch vor Gewalt gegen die heimische Polizei: "Dass dann linke Chaoten Polizeibusse in Wien anzünden ("Heute" berichtete), kann es freilich auch nicht sein. Gewalt ist immer schlecht."

    Mehr zu Georg Jachan hier: "Jachan im Krieg in der Ukraine" oder "Giftspinne im Supermarkt".