Extremer Niederschlag nach Trockenperiode: Deswegen kämpften schon zuletzt mehrere Gemeinden mit der Trinkwasserversorgung. Nun wurden im Leitungsnetz eines Brunnens schon wieder Bakterien gefunden.
"Aus Untersuchungsergebnissen von Trinkwasser-Beprobungen im Verteilungsnetz des Fernwasserverbandes Mühlviertel ist offensichtlich geworden, dass es zu einer bakteriologischen Beeinträchtigung der Wasserqualität im Brunnen Rodl gekommen ist", hieß es aus dem Büro des zuständigen Landesrates Stefan Kaineder (Grüne).
Der Brunnen wurde zwar schon außer Betrieb genommen. Für 14 Gemeinden im Mühlviertel heißt es jetzt aber: Wasser abkochen. Trinken sollte man das verunreinigte Wasser nämlich nicht. Es kann unter anderem zu Durchfall und anderen Magen-Darm-Beschwerden kommen.
Auch in Alberndorf in der Riedmark (Bez. Urfahr-Umgebung) wurden von der Feuerwehr schon Informations-Briefe an die Anrainer verteilt. Helmut (53) und Susi (48) A. gehören dort zu den Betroffenen. Besonders dem 53-Jährigen geht die Situation gewaltig auf den Zeiger.
„Ich habe eigentlich Urlaub und kann jetzt den ganzen Tag Wasser abkochen.“Helmut A. (53)Betroffener aus Alberndorf in der Riedmark
"Ich habe eigentlich Urlaub und kann jetzt den ganzen Tag Wasser abkochen", erzählt er "Heute". Einerseits für Trinkwasser, aber auch um das schmutzige Geschirr zu spülen. Denn: "Wasser, das zum Trinken, Kochen und Geschirrwaschen verwendet wird, ist abzukochen", erklärt die Gemeinde im Brief.
Der Geschirrspüler ist tabu – der kommt nämlich nicht auf die notwendige Temperatur, um die Bakterien abzutöten. Übrigens wird anscheinend auch in Alberndorf schon gehamstert: "Wir haben nirgendwo mehr Mineralwasser gefunden", erzählt Helmut. "Es ist wirklich ein Schmarrn."
Ähnliches berichtet auch Michael Hammer (ÖVP), Bürgermeister von Altenberg bei Linz. Dass die Menschen sich jetzt mit Mineralwasser eindecken, habe man in der Gemeinde schon gemerkt: "Sie haben die Märkte gestürmt", erzählt er "Heute".
Nicht nur Oberösterreich kämpft gerade mit der Trinkwasserversorgung: In Kärnten werden Social-Media-Kanäle mit Bildern von leeren Supermarktregalen geflutet. Auch in der Landeshauptstadt gibt es seit einiger Zeit kein sauberes Wasser aus der Leitung.
Wie es zu der Verunreinigung kam, ist dort noch ein großes Mysterium. Sogar das Bundesheer half schon beim Verteilen von Trinkwasser.