Sie kennt die Bühne wie kaum eine andere – doch diesmal spricht Stefanie Hertel Klartext über den Druck in der Schlagerbranche. Im Gespräch mit Barbara Stöckl zeigte sich die Sängerin im ORF ungewohnt ernst, als es um die allgegenwärtige Nachbearbeitung und Autotune in modernen Musikproduktionen ging.
"Natürlich gibt es das – und es wird ja leider, leider Gottes… ich hab das viele Jahre lang abgelehnt, aber leider Gottes kommt man heutzutage fast gar nicht mehr drumherum", erklärte Hertel offen. Der Grund: "Weil wenn’s nicht ur perfekt ist, dann funktioniert es in der heutigen Welt einfach nicht mehr."
Moderatorin Stöckl hakte kritisch nach: "Ist das so? Braucht es nicht genau heutzutage, das Unperfekte?" Doch Hertel blieb bei ihrer Meinung: "Ne, leider nein! Gerade bei den großen Musikproduktionen, da wird die ganze Zeit nur nachgeschoben und justiert, damit es einfach 100 % perfekt ist – es ist nicht mein Ding, es ist aber leider so."
Nach 40 Jahren im Rampenlicht weiß sie, wovon sie spricht. Zwischen Erfolgen, Druck und Leidenschaft zeichnet sich ein ehrliches Bild einer Frau, die den Glanz der Bühne kennt – und die Schatten dahinter längst nicht mehr verschweigt. Auch Einblicke hinter die Kulissen von Auftritten und Shows gab sie preis und machte deutlich, dass es auch hier nicht nur glitzert.
In der Talk-Runde im ORF wurde gemeint, man würde sich das Leben eines Schlagerstars "immer so glamourös" vorstellen. Die Musikerin quittierte diese Schilderungen nur trocken mit einem doppelt betonten "Schön wär’s, schön wär’s." Viele eher wäre man ständig in schmucklosen, kleinen Garderoben, in denen es oft nicht mal etwas zu essen gibt. Champagner und Luxus? Fehlanzeige!