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Hier gibt es Menstruationsprodukte bald gratis

Als erstes Land der Welt hat Schottland am Dienstag einen freien Zugang zu Menstruationsprodukten beschlossen.

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Schottland hat als erstes Land der Welt für einen freien Zugang zu Menstruationsprodukten gestimmt.
Schottland hat als erstes Land der Welt für einen freien Zugang zu Menstruationsprodukten gestimmt.
ALEXANDRA WEY / Keystone / picturedesk.com

Am Dienstag wurde im Parlament in Edinburgh einstimmig beschlossen, dass die kostenlose Bereitstellung von Tampons und Binden für Frauen in öffentlichen Gebäuden künftig per Gesetz verpflichtend sein wird.

Niemand sollte sich Sorgen darum machen, woher die nächsten Tampons kommen, so die Abgeordnete Monica Lennon, die den Gesetzesentwurf erstmals im Jahre 2017 im Parlament eingebracht hatte.

"Perioden hören nicht wegen Pandemien auf, und die Arbeit zur Verbesserung des Zugangs zu unerlässlichen Tampons, Binden und wiederverwendbaren Produkten war noch nie so wichtig wie heute", unterstrich Lennon.

Für Schülerinnen & Studentinnen bereits kostenlos

In Schottland sind Menstruationsprodukte für Schülerinnen und Studentinnen bereits kostenlos. Der nun beschlossene Gesetzesentwurf verpflichtet den Gesetzgeber jetzt ein landesweites System auf den Weg zu bringen, um sicherzustellen, dass jeder Zugang zu ihnen hat. Schulen und Universitäten müssen außerdem eine Reihe von Hygieneprodukten kostenlos in ihren Toilettenräumen zur Verfügung stellen. Auch andere öffentliche Einrichtungen können in Zukunft von der Regierung dazu veranlasst werden.

Es liegt nun an den jeweiligen Kommunalverwaltungen zu entscheiden, welche praktischen Vorkehrungen getroffen werden, aber Tampons und Binden müssten "einigermaßen leicht" und mit "angemessener Würde" zugänglich gemacht werden, berichtete "BBC".

Regierungschefin zeigt sich stolz

"[Ich bin] stolz darauf, für diese bahnbrechende Gesetzgebung gestimmt zu haben, die Schottland zum ersten Land der Welt macht, das kostenlose Menstruationsprodukte all denjenigen zur Verfügung stellt, die sie brauchen", twitterte Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon. Dies sei eine wichtige Maßnahme für Frauen und Mädchen. 

Mehrere Tausend Euro im Leben für Binden & Co

Laut einer Erhebung der Grassroots-Bewegung Women for Independence hat beinahe jede fünfte Frau zu wenig Geld für Hygieneartikel, Dies wirke sich sehr negativ auf das generelle Wohlbefinden aus. Monatlich geben Schottinnen im Durchschnitt etwa 15 Euro für Menstruationsprodukte aus – und mehrere tausend Euro im Leben.

Wie der "Guardian" berichtete, dürfte das Programm rund 9,8 Mio. Euro pro Jahr kosten. Die schottische Regierung hatte sich im Zuge der Debatte der vergangenen Monate zunächst skeptisch gezeigt, schloss sich der überparteilichen Bewegung letztlich wegen zunehmenden Drucks – auch aus den eigenen Reihen – aber an.

Pläne für Österreich

Die "Tamponsteuer" soll unter Türkis-Grün in Österreich reduziert werden. Laut dem Regierungsprogramm soll der Umsatzsteuer-Satz für Damenhygieneartikel gesenkt werden. 

Die Frauensprecherin der Grünen, Meri Disoski, ist der Meinung, dass Schottland mit dem Beschluss eines freien Zugangs zu Menstruationsprodukten einen wichtigen Schritt getan hat. 

"Schottland zeigt, was möglich ist." 

Laut Disoski habe man sich "im Regierungsprogramm auf eine USt-Senkung auf Menstruationsartikel geeinigt, das muss jetzt so schnell wie möglich umgesetzt werden. Es kann nicht sein, dass über 50 Prozent der Bevölkerung Luxussteuer auf ein so basales Grundbedürfnis zahlen."

Die Steuer auf Hygieneartikel, die Frauen Monat für Monat benötigen, wird von Frauenrechtsorganisation in der ganzen Welt kritisiert.

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