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Hier werden "CS:GO"-Profis beim Cheaten erwischt

Dank einem Bug konnten Trainer von "CS:GO"-Teams die gesamte Map ansehen und sich so einen Vorteil verschaffen. Jetzt wurden drei Teams gebannt.

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Der Coach des dänischen Teams Heroic, Nicolai "Hunden" Petersen, wurde für ein Jahr von der ESL gesperrt.
Der Coach des dänischen Teams Heroic, Nicolai "Hunden" Petersen, wurde für ein Jahr von der ESL gesperrt.
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Was wäre, wenn du in jedem Match wüsstest was dein Gegner macht? Entweder hättest du Röntgenaugen oder du benutzt Cheats, um durch die Wand zu sehen. Solche Betrügereien gibt es bis in die höchsten Ränge, wie die folgenden Beispiele zeigen.

So haben die drei Clans MIBR, Heroic und Hard Legion während ihrer Matches in der größten E-Sport-Liga (ESL) einen Programmfehler für sich ausgenutzt, oder besser gesagt ihre Trainer. Durch den Bug konnten die Coaches unsichtbar durch die Map schweben und Informationen sammeln. So sahen sie, wo sich die Gegner befanden, und gaben dies an ihre Teams weiter. Zwar ist so ein Bug im Spiel nicht das erste Mal ausgenutzt worden, so einen gravierenden Vorteil hat aber noch kein Fehler im Programmcode ermöglicht.

Disqualifiziert dank dem Trainer

Wie bei allen Bugs im Spiel: Irgendwann werden sie aufgedeckt, und auch die Coaches der drei Clans flogen auf. Das Resultat: Die drei Teams wurden disqualifiziert. Die Trainer Dead (Coach von MIBR), Hunden (Coach von Heroic) und MechanoGun (Coach von Hard Legion) wurden allesamt von der ESL ausgeschlossen und dürfen sechs, zwölf und 24 Monate nicht mehr an Matches teilnehmen. Bitter auch, weil die Dänen von Heroic gerade das Turnier ESL One Cologne mit 325.000 Dollar Preisgeld gewonnen haben.

Cheat-Programme sind das Doping des E-Sports

In der Branche gibt es auch Spieler, die ein Cheat nutzen, um besser zu zielen. Ein prominentes Beispiel wäre der Franzose Hovik "Kqly" Tovmassian, der ein Programm einsetzte, um besser zielen zu können. Keine gute Idee. Er flog 2014 auf und wurde von seinem Clan Titan gefeuert. Der Clan Titan zählte damals zu den besten "CS:GO"-Teams. Dazu kam ein Bann vom Entwickler Valve, der Kqly für mehrere Jahre von allen Turnieren ausschloss.

Es geht aber noch dreister: Während Kqly die Cheats nur online eingesetzt hatte, nutzte der Inder Nikhil "Forsaken" Kumawat seine Cheats sogar offline. Der Betrüger hatte ein Hilfsprogramm unter dem Namen Word.exe auf dem Computer abgespeichert. Die Organisatoren merkten das und disqualifizierten ihn während des Matches auf der Bühne. Das Ganze wurde noch skurriler, weil Forsaken damals noch versuchte, den Cheat vom Computer zu löschen.

Sowohl Kqly als auch Forsaken wussten, dass sie betrügen. Aber wussten die Spieler, dass ihr Trainer das andere Team beobachten konnte? Die Antwort wird zu 99 Prozent Ja lauten, doch beweisen kann man es wohl nur den Coaches. Noch nicht geäußert zu diesem Skandal hat sich "CS:GO"-Entwickler Valve. Werden weitere Sperren folgen? Eines ist sicher: Cheaten lohnt sich nicht, vor allem dann nicht, wenn man vom E-Sport lebt.

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