Wirtschaft

Hier wird der Tourismus heuer besonders schlecht laufen 

Die Corona-Krise dürfte auch in diesem Jahr an den Umsätzen der Touristiker nagen. Das sagt die aktuelle Wirtschaftsprognose dazu.

Heute Redaktion
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Der Tourismus in Wien dürfte einen schlechten Sommer vor sich haben.
Der Tourismus in Wien dürfte einen schlechten Sommer vor sich haben.
Clemens Fabry / Die Presse / picturedesk.com

Unter der Annahme, dass die Aufhebung des touristischen Betretungsverbotes für Beherbergungsbetriebe in der zweiten Maihälfte erfolgt und die Reisewarnung der wichtigsten Auslandsmärkte Mitte Juni aufgehoben werden, erwartet das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) für das Kalenderjahr 2021 Nächtigungseinbußen im Vergleich zum Jahr 2020 von rund 20%.

Gegenüber dem bisherigen Höchstwert im Jahr 2019, dem letzten Jahr ohne Beeinträchtigung durch die Corona-Pandemie, bedeutet das einen Rückgang von 49%. Die Erholung ab dem Frühsommer sollte wie schon letztes Jahr auch 2021 zunächst vom Binnentourismus ausgehen: Mit einem Nächtigungsanteil von rund 36½% 2021 dürfte der Urlaub im Inland weiter an Relevanz gewinnen (2020: 32,3%, 2019: 26,2%): Die Nachfrageverluste in diesem Segment sollten somit gegenüber 2020 deutlich schwächer ausfallen als bei internationalen Österreich-Gästen (–10% zu –25%); im Vergleich zu 2019 beläuft sich das erwartete Nächtigungsminus bei inländischen Reisenden auf etwa 29%, bei ausländischen Gästen aber auf rund 56%.

Wien bekommt Probleme

Auf regionaler Ebene hat Wien im Jahr 2021, wie schon im vergangenen Jahr, die relativ höchsten Verluste zu erwarten, im Vergleich zu 2019 könnten die Nächtigungen um insgesamt 58,5% zurückgehen. Die stärkere Abhängigkeit von Fernmärkten, die auch im laufenden Jahr kaum nachfragewirksam werden dürften, der Ausfall von Konferenzen und anderen Veranstaltungen sowie die wahrscheinlich nachhaltige Verringerung bei Geschäftsreisen treffen Städtedestinationen in besonders hohem Maße. Gleichzeitig spielt der Binnentourismus eine sehr geringe Rolle.

Positiver sind die Erwartungen für den Tourismus in ländlichen Regionen, der sich schon im vergangenen Sommer günstig entwickelt hat. Dennoch werden der Ausfall der Wintersaison 2020/21 und das verzögerte Anlaufen der Sommersaison 2021 zu empfindlichen Verlusten für das gesamte Jahr 2021 führen: Salzburg, Tirol und Vorarlberg dürften im Durchschnitt nicht einmal das halbe Jahresvolumen 2019 erreichen (–55%), während die Lücke in den übrigen Regionen jeweils rund ein Drittel betragen könnte (Abbildung 2); letzteren kommt hier die deutlich stärkere Gewichtung des Binnentourismus zugute.

Diese Einschätzung geht allerdings davon aus, dass es bis zum Beginn der Sommerhauptsaison gelungen sein wird, das Infektionsgeschehen durch Impfungen nachhaltig einzudämmen und es auch im Herbst 2021 zu keinem weiteren erheblichen Aufflammen der Pandemie kommen wird. Es wird also die Annahme getroffen, dass es spätestens ab dem Sommer möglich sein wird, mit dem Virus SARS-CoV-2 zu leben bzw. auch unter Pandemiebedingungen Urlaub zu machen.

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