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Hier wird Lebensmittelverschwendung ab 2023 gestraft

Ab 2023 will die spanische Regierung Unternehmen zur Kasse bitten, die Essen vergeuden. Ihnen drohen bis zu 60.000 Euro Strafe.

Sabine Primes
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Nach Angaben des Ministeriums werden in Spanien jährlich gut 1,36 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Das sind rund 30 Kilogramm pro Bürger.
Nach Angaben des Ministeriums werden in Spanien jährlich gut 1,36 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Das sind rund 30 Kilogramm pro Bürger.
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In Österreich werden pro Jahr Lebensmittel im Wert von 1,4 Milliarden Euro verbrannt und dabei 1,5 Millionen Tonnen CO2 emittiert. Österreich muss dem EU-Ziel zur Reduktion von Lebensmittelverschwendung Folge leisten und will seinen "food waste" bis 2030 halbieren.

Auch Spanien will nun gegen die Verschwendung angehen. Die linksgerichtete Regierung in Spanien hat auf einer Kabinettssitzung einen Gesetzentwurf gebilligt, der Bußgelder zwischen 2.000 und 60.000 Euro für alle Unternehmen der Produktions- und Vertriebskette vorsieht, die vermeidbare Lebensmittelabfälle produzieren. Das Gesetz soll in den nächsten Tagen dem Parlament in Madrid vorgelegt werden und nach Vorstellung der Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez Anfang 2023 in Kraft treten.

Jährlich landen 1,36 Millionen Tonnen Essen im Müll

Der Minister für Landwirtschaft, Fischerei und Ernährung, Luis Planas, hob den "Pioniercharakter" des "Gesetzes zur Vermeidung von Lebensmittelverlusten und -verschwendung" in der EU hervor. Nur Frankreich und Italien hätten ähnliche Regelungen. Nach Angaben des Ministeriums werden in Spanien jährlich gut 1,36 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Das sind rund 30 Kilogramm pro Bürger.

"Doggy Bags" zum Mitnehmen

Nach dem Gesetz sollen Restaurants und Kneipen den Gästen kostenlose "Doggy Bags" anbieten, damit diese nicht verzehrte Speisen mit nach Hause nehmen können. Größere Unternehmen der Lebensmittelbranche sollen Pläne entwickeln, um die Verschwendung zu reduzieren. Supermärkte werden aufgefordert, die Preise zu senken, wenn das Verfallsdatum näher rückt. Auch sollen die Lebensmittelspenden an Tafeln und anderen Hilfsgruppen besser organisiert werden.