Klimaschutz

Lebensmittel im Wert von 1,4 Milliarden Euro verbrannt

In Österreich werden pro Jahr Lebensmittel im Wert von 1,4 Milliarden Euro verbrannt und dabei 1,5 Millionen Tonnen CO2 emittiert.

Lydia Matzka-Saboi
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Laut Recherchen der Umweltschutzorganisation Greenpeace sind die Lebensmittel, die pro Jahr auf den österreichischen Müllverbrennungsanlagen landen, 1,4 Milliarden Euro wert.
Laut Recherchen der Umweltschutzorganisation Greenpeace sind die Lebensmittel, die pro Jahr auf den österreichischen Müllverbrennungsanlagen landen, 1,4 Milliarden Euro wert.
Getty Images/iStockphoto

Laut Recherchen der Umweltschutzorganisation Greenpeace sind die Lebensmittel, die pro Jahr auf den österreichischen Müllverbrennungsanlagen landen, 1,4 Milliarden Euro wert. 1,5 Millionen Tonnen CO2 werden dabei für deren Herstellung jedes Jahr sinnlos verursacht. Die so emittierten Treibhausgase erreichen rund die Hälfte jener Menge, die der österreichischen Flugverkehr noch vor der Pandemie ausgestoßen hat.

Österreich muss dem EU-Ziel zur Reduktion von Lebensmittelverschwendung Folge leisten und will seinen "food waste" bis 2030 halbieren. Greenpeace spricht sich für sanktionierbare Maßnahmen im von der Regierung angekündigten Aktionsplan gegen Lebensmittelverschwendung aus, um den "alltäglichen Wahnsinn der Lebensmittelverschwendung" gezielt bekämpfen zu können.

Dazu gehöre auch eine Transparenz-Offensive über das gesamte Ausmaß der vermeidbaren Lebensmittelabfälle und eine rechtlich-verbindliche maximale Wegwerfquote für Verarbeiter und Händler.

Verschwendung von tierischen Produkten besonders dramatisch

Ethisch besonders bedenklich ist aus Sicht von Greenpeace die Lebensmittelverschwendung bei Fleisch. Hier müssen Tiere vollkommen unnötig ihr Leben lassen. Obwohl das Problem der Lebensmittelverschwendung seit langem bekannt sei, habe die österreichische Politik viel zu wenig gegen dieses unternommen. Selbst eine einheitliche und durchgängige Datenbasis über die Lebensmittelverschwendung in Österreich würde fehlen.

"Schluss mit den zahnlosen freiwilligen Vereinbarungen der letzten Jahre", fordert Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace in Österreich. "Die österreichische Bundesregierung darf sich nicht länger aus der Verantwortung stehlen und muss jetzt rasch einen ambitionierten Aktionsplan mit rechtlich verbindlichen Zielen für alle Branchen vorlegen."

Das Umweltministerium will laut "Ö1 Mittagsjournal" vom Dienstag seinen Aktionsplan samt Maßnahmenpaket im Frühling präsentieren. Der Plan enthalte die per EU-Ziel vorgesehene Reduzierung der Abfälle um 50 Prozent im Handel, im Außerhauskonsum und auch in Haushalten.

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