Politik

Hilfsorganisationen kritisieren Sozialministerin

Hilfsorganisationen fordern mehr Inklusion von Menschen mit Behinderung im Arbeitsleben. Die Sozialministerin würde zu wenig machen, kritisieren sie.

Heute Redaktion
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Hilfsorganisationen kritisieren die Sozialminister Hartinger-Klein scharf: "Es passiert einfach mit dem Geld nichts!" (Symbolbild)
Hilfsorganisationen kritisieren die Sozialminister Hartinger-Klein scharf: "Es passiert einfach mit dem Geld nichts!" (Symbolbild)
Bild: iStock

Mehrere Vertreter von Hilfsorganisationen haben am Montag ein Maßnahmenpaket zur Verbesserung der Inklusion von Menschen mit Behinderung am Arbeitmarkt gefordert. Auslöser für diese Forderungen ist die nach wie vor niedrige Beschäftigungsquote und vergleichsweise hohe Arbeitslosigkeit in dieser Personengruppe. Lediglich 55,9 Prozent der Betroffenen Personen im Alter zwischen 15 und 64 Jahren sind erberbstätig oder arbeitssuchend.

Behindertenanwalt: "Es passiert nichts mit dem Geld"

Hansjörg Hofer, seines Zeichens Anwalt für Gleichbehandlungsfragen von Menschen mit Behinderung, fordert jetzt von der Regierung und spezifischer vom Sozialministerium umgehend weg von der angepeilten Sparschiene zu gehen. Auch für die Person der Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ), die in den vergangenen Tagen bereits wegen ihres umstrittenen "150-Euro-Sagers" in der öffentlichen Kritik stand, hatte Hofer einige forsche Worte übrig: Die Ministerin sei anscheinend nicht in der Lage das vorhandene Geld entsprechend einzusetzen, erklärte er beispielsweise. Besonders frustrierend für die Hilfsorganisationen: Eigentlich verfügt das Ministerium über großzügige Mittel in dem Bereich (2017 wurde einstimmig eine Erhöhung des für derartige Maßnahmen verantwortlichen Ausgleichstaxenfonds um 40 Millionen Euro im Parlament beschlossen), aber anscheinend "horte" das Ministerium lieber das Geld, anstatt es wie geplant zum Nutzen von Menschen mit Behinderung einzusetzen. "Es passiert nichts mit dem Geld", so Hofer.

Volkshilfe und Diakonie fordern ebenso Verbesserungen

Die Diakonie verlautbarte ebenfalls weitere Forderungen. So soll einerseits der Zugang zu assistierenden Technologien erleichtert werden, die Existenz von Menschen mit Behinderung soll finanziell besser abgesichert werden und die Hilfeleistungen sollten bereits früher anlaufen, um so den Betroffenen den Einstieg ins Arbeitsleben so weit wie möglich zu erleichtern.

Volkshilfe Direktor Erich Fenninger wiederum kritisierte, dass jene Menschen mit Behinderung, die in Tagesstrukturen beschäftigt seien, derzeit nur ein Taschengeld bekommen würden. "Die werden ein Leben lang wie Kinder behandelt", so Fenninger, der sich in weiterer Folge für eine besser sozialversicherungsrechtliche Absicherung jener Menschen stark machte. (red)