Wintersport

Hirscher rechnet ab: "Skizirkus wie Steinzeit"

Der ehemalige Ski-Superstar Marcel Hirscher rechnet mit dem Skizirkus ab!
Heute Redaktion
16.06.2022, 08:56

In einem Interview mit "The Red Bulletin" kritisiert der Österreicher die Vorgänge im Ski-Weltcup.

"Ich bin überzeugt, dass ich noch erleben werde, dass man mit Athleten nicht mehr so umgehen kann wie zu meiner Zeit", schimpft Hirscher. Der 33-Jährige zeigt sich verwundert, wie er die damaligen Strapazen aushalten konnte. Dabei sei er an die "absoluten Schmerzgrenzen des Systems" gegangen. Er habe sich nie Gedanken darüber gemacht, dass ihm sein Team vorgesetzt wurde. 

Aus heutiger Sicht würde er sein Team selbst zusammenstellen. "Immerhin sind das die wichtigsten Personen für deinen Erfolg". verdeutlicht der Ex-Superstar die Notwendigkeit, eigenständige Entscheidungen zu treffen.

In Zukunft möchte Hirscher sein Know-How im Weltcup einbringen, möchte ein eigenes Team im Skisport aufbauen. Dabei betont er allerdings, dass sich die Athleten "ihre passenden Bausteine selber aussuchen müssen".

„"Nie wieder Servicemann auf Bierbank Ski präparieren sehen"“

Als Unternehmer ist dem Österreicher wichtig, den Wintersport in einigen Punkten weiterzubringen. Hirscher gründete 2021 mit "Van Deer" eine eigene Ski-Marke, ist somit in der Lage, direkten Einfluss auf die Entwicklung des Skisports auszuüben. Mit seinem ehemaligen Rivalen Henrik Kristoffersen konnte bereits ein Superstar an Land gezogen werden. 

Durch seine jahrelange Erfahrung will der Salzburger mehr "Selbstständigkeit, Individualität und mehr Persönlichkeit" in den Skisport einbringen. Am wichtigsten ist Hirscher allerdings, eine Professionalität zu entwickeln: "Ich möchte nie wieder einen Servicemann auf einer Bierbank Ski präparieren sehen."

Als Beispiel für eine Entwicklung im Ski-Zirkus nennt der mehrmalige Weltmeister die Einführung eines Fahrerlagers, wie man es aus der Formel 1 kennt. "Der Unterschied in der Professionalität zwischen Ski und Motorsport hat mich schon immer gestört." Das in puncto Professionalität zwischen Skisport und Formel 1 enorme Unterschiede herrschen wurde dem 33-Jährigen durch einen Besuch in der Red-Bull-Racing-Fabrik bewusst: "Dagegen ist der Skizirkus Steinzeit."

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