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Hirschers Stärke

Heute Redaktion
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Bild: marcgirardelli.com

Ich traf Marcel das erste Mal, als ich ihm bei einem Kinderrennen im Kaunertal den Siegerpokal überreichte. Marcel hielt mich für einen alten Mann, er kannte mich nicht und fragte seinen Vater Ferdl.

"Papa, wer ist das?" Fast 20 Jahre später durfte ich als einer der Ersten Marcel zum fünften Gesamtweltcupsieg in Serie gratulieren. Seit fünf Jahren ist er der Beste der Welt, schlägt seine Gegner, vermeidet Verletzungen, revolutioniert das Material, ist der Fitteste im Weltcup. Fünf Jahre am Gipfel – das schaffte ich nie. Nach großen Erfolgen war ich zufrieden, atmete durch und arbeitete weniger hart.

Hirschers größte Stärken sind sein Wille und die Konzentration. Er schlägt dann zu, wenn es wichtig ist. Mit einer Konstanz, die einzigartig ist. Seine Willensstärke lässt ihn ein Training durchziehen, an dem der Rest zerbricht. Sein Feuer lodert immer weiter. Weil er dritte Plätze als Pleiten sieht und sich so das Leben selbst schwer macht. Wie gut Hirscher ist, zeigte der Slalom in Kranjska Gora. Er fuhr befreit und dem Rest der Welt auf und davon.