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Historisch! Kleiner Pinguin schwimmt 3.000 Kilometer

Ein Adélie-Pinguin schreibt Geschichte: Der Seevogel schwamm 3.000 Kilometer vom Ross-Schelf in der Antarktis bis auf die Südinsel von Neuseeland.  

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Ein Adélie-Pinguin wurde dieser Tage auf der Südinsel Neuseelands entdeckt.
Ein Adélie-Pinguin wurde dieser Tage auf der Südinsel Neuseelands entdeckt.
Michael Nolan / robertharding / picturedesk.com

Der Adélie-Pinguin, den Einheimische laut "Guardian" kurzerhand "Pingu" tauften, war etwas verloren in der Nähe von Birdlings Flat in Neuseeland entdeckt worden. Nachdem seine Finder feststellten, dass der Vogel nicht mehr ins Wasser zurückging und Beute von Hunden oder Katzen hätte werden können, benachrichtigten sie Thomas Stracke von der Vogelschutzorganisation Christchurch Penguin Rehabilitation. "Ich dachte zuerst, es sei ein Spielzeug", so Thomas Stracke gegenüber BBC. "Er bewegte sich rund eine Stunde lang nicht."

Pinguin war trotz langer Reise wohlauf

Als dieser mit einem Tierarzt vor Ort erschien, war er schockiert, einen Adélie-Pinguin vorzufinden. Das Tier war aber wohlauf: "Abgesehen davon, dass er ausgehungert und stark dehydriert war, war er in guter Verfassung. Wir gaben ihm dann zunächst Wasser und einen Fish-Smoothie", so Stracke. Der Vogel sei dann in einer für ihn sicheren Bucht in der Nähe ausgesetzt worden – in der Hoffnung, dass er zurück in seinen angestammten Lebensraum schwimmen kann. "Ich hätte es allerdings vorgezogen, ihn mit einer Hercules-Maschine, die Vorräte zur Scott-Basis bringt, mitfliegen zu lassen, aber die Behörden sagten, das sei nicht möglich."

Dass der Vogel so weit von seiner Heimat – Adélie-Pinguine leben ausschliesßlich in der Antarktis – auftauchte, bezeichnet Zoologie-Professor Philip Seddon von der Universität Otago als "super selten". In der Tat ist es erst der dritte Fall, der jemals bekannt wurde. Laut dem "Tages-Anzeiger" waren in Neuseeland 1962 ein toter Adélie-Pinguin und 1993 ein lebendes Tier entdeckt worden.

Globale Erwärmung als große Gefahr

Das Erscheinen von "Pingu" ist für die Experten kein gutes Zeichen: Offenbar kam der Vogel auf der Suche nach Nahrung so weit nordwärts, was wiederum mit der Erwärmung der Gewässer und der damit verbundenen Veränderung der Lebensräume der Pinguine zusammenhängt.

Die globale Erwärmung habe verschiedene Auswirkungen auf die Ansiedlungen der Pinguine in der Antarktis: Während in manchen Gebieten das Eis zurückgehe, wachse es in anderen. 2017 sei eine ganze Kolonie von über 40.000 Adélie-Pinguinen bis auf zwei Exemplare verhungert.

"Alle Pinguine sind eine Art maritime Wächter", erklärt Seddon. "Wenn es ihnen in ihren Lebensräumen nicht mehr gut geht, geben sie uns frühzeitig Signale, dass etwas nicht mehr stimmt." Studien, die aufzeigten, wohin sich die Tiere verschieben und wie sich die Populationen entwickelten, könnten Aufschluss über die Gesundheit der jeweiligen gesamten Ökosysteme geben.

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