Schockierende Visionen

Historische Gemälde warnen vor aktueller Klimakrise

Kohleöfen, Erzschmelzereien, Kanäle - eine neue Schau in Los Angeles zeigt teils furchterregende Bilder über die Anfänge der industriellen Revolution.
Bernd Watzka
19.11.2024, 06:08
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Die spannende, neue Ausstellung  "Storm Cloud: Bilder der Ursprünge unserer Klimakrise" im Huntington Kunstmuseum zeigt bis 6. Jänner frühe Zeugnisse der industriellen Revolution - und dokumentiert damit den Beginn des menschengemachten Klimawandels.

Gleichzeitig zeichnet die sehenswerte Schau mit 200 Objekten die Entstehung des Umweltbewusstseins im 19. Jahrhundert nach - einem Zeitalter, in dem sich Wissenschaften wie Geologie, Paläontologie, Meteorologie und Ökologie entwickelten.

Aufzeichnungen über Anfänge der Industrie

Wer wusste am Beginn des 19. Jahrhunderts etwas über die Auswirkungen von Industrialisierung und Nutzung fossiler Brennstoffe auf die Umwelt? Die neue Schau hilft dabei, die wissenschaftlichen, historischen und künstlerischen Aufzeichnungen bis zum Beginn der industriellen Revolution zurückzuverfolgen.

Industrie "verwüstete" Landschaften

Gemälde, Illustrationen, seltene Bücher, Fotografien, Manuskripte, Zeichnungen und Textilien dokumentieren, wie einst klare Himmel und unberührte Landschaften durch die Industrielle Revolution "verwüstet" wurden, wie der Maler Thomas Cole (1801 - 1848) kritisierte.

Störung der Idylle: Hochöfen nahe der britischen "Wiege der Industrie", Coalbrookdale.
The Huntington Library, Art Museum, and Botanical Gardens

Motoren kamen auf Touren

Besuche der Schau können erfassen, wie die Motoren der Industrie ab den 1780er-Jahren buchstäblich auf Touren kamen. Immer mehr Kohleöfen versorgten immer mehr Fabriken mit Brennstoff. Ihre Produkte wurden über neue Eisenbahnen und Kanäle zu den Märkten der Städte transportiert.

"Wärmeinseln" schon 1833 entdeckt

In der Zwischenzeit beobachteten Wissenschaftler erste atmosphärische Veränderungen und Wetterabweichungen. Bereits 1833 veröffentlichte der britische Chemiker und Meteorologe Luke Howard seine viel beachtete Studie "Das Klima Londons".

Tägliche Messungen von Temperatur, Wasserständen und Windrichtungen führten den hartnäckigen Forscher zu dem Schluss, dass es einen städtischen "Wärmeinsel"-Effekt gibt.

Ehrfurcht vor der Natur

Ironischerweise fielen diese wachsenden Vorahnungen der möglichen Schäden durch die Industrialisierung mit einer wachsenden Ehrfurcht vor der Natur zusammen, die von romantischen Dichtern gefördert wurde.

Möglicherweise wurde diese neu entdeckte Begeisterung durch das Wachstum der Städte genährt, in denen viele ehemalige Landbewohner nun lebten und in den aufkeimenden Bereichen der Industrie Arbeit fanden.

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