Der Sommer 2025 bringt Österreich erneut ins Schwitzen – und zwar so stark wie selten zuvor. Hitzetage mit über 30 Grad Celsius werden zur neuen Normalität, und die Belastung für die Bevölkerung steigt spürbar. Besonders ältere Menschen sind betroffen.
"Die Hitze kann Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen, und je älter man ist, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass solche Krankheiten entstehen", warnt Daten-Expertin Hannah Schuster im ORF-Gespräch.
Eine topaktuelle, interaktive Hitzekarte zeigt nun detailliert, wo in Österreich der Hitze-Hammer besonders stark zuschlägt – und welche Bevölkerungsgruppen am meisten darunter leiden. Du findest Infos über Hitzetage, Tropennächte und die Entfernung zum nächsten Spital. Auf Basis der Daten aus dem Vorjahr wird deutlich: Im Vorjahr verzeichnete Österreich besonders viele Hitzetage, vor allem im Osten und Süden des Landes.
Demgegenüber stehen kühlere Regionen im Westen: Bregenz kam 2024 auf nur 12 Hitzetage, und Reutte (Tirol) war mit nur 2 Tagen über 30 Grad am kühlsten.
Doch die Zahl der Hitzetage allein sagt noch wenig über die Belastung aus. Entscheidend ist auch das Durchschnittsalter der Bevölkerung: In Rust etwa ist knapp ein Drittel der Bevölkerung älter als 65 Jahre – kombiniert mit den vielen heißen Tagen ergibt das laut Forschungsteam einen besonders hohen Belastungsindex.
In Wien wurden zwar fast 50 Hitzetage gezählt, doch weil die Bevölkerung dort im Schnitt jünger ist, fällt die berechnete Hitzebelastung etwas geringer aus. Trotzdem bleibt die Gefahr real: "Wien hat natürlich ein Problem, aber Wien weiß auch, dass es ein Problem hat", sagt Schuster.
In vielen kleineren Gemeinden fehle es hingegen oft noch an Bewusstsein und Strukturen. Dabei sei laut Schuster klar: Auch der ländliche Raum wird in Zukunft stärker betroffen sein. Die interaktive Karte soll dabei helfen, gezieltere Maßnahmen auch dort zu setzen.
Die interaktive Hitzekarte soll Politikern und anderen Entscheidungsträgern dabei helfen, auch in den ländlichen Gemeinden gezieltere Maßnahmen gegen die Hitze zu setzen. Wichtig wären Begrünungen, Info-Kampagnen über Hitze-Gefahren sowie Unterstützungs-Angebote für Senioren.
Die Prognosen sind deutlich: Wenn die Treibhausgasemissionen nicht drastisch reduziert werden, wird bis 2050 fast jeder Bezirk Österreichs als "sehr stark gefährdet" gelten. Selbst bei strenger Klimapolitik bleibt das Risiko aufgrund der alternden Bevölkerung hoch.
Empfohlene Maßnahmen: Begrünung und Hitzeschutz-Infrastruktur, Informationskampagnen zu Hitze-Gefahren und stärkere Unterstützung für ältere und vulnerable Gruppen.