Nach dem drittheißesten Juni seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor rund 260 Jahren steuert Österreich auf den Höhepunkt der aktuellen Hitzewelle zu – und dieser wird laut Prognosen am Donnerstag, 3. Juli erreicht. Die gesundheitlichen Folgen der Hitze sind alarmierend.
Immer mehr Menschen sterben an den Folgen extremer Temperaturen. Eine aktuelle Aussendung des Momentum Instituts zeigt nun auf Basis einer neuen Studie, dass die Erderhitzung in Zukunft zu deutlich mehr Hitzetoten führen wird als bisher.
Die Analyse macht deutlich: Bereits zwischen 1991 und 2020 gab es in Österreich jährlich durchschnittlich 636 Hitzetote. Bei einem globalen Temperaturanstieg um 1,5 Grad – gegenüber dem vorindustriellen Referenzzeitraum 1850 bis 1900 – steigt diese Zahl bereits auf rund 1.100 Todesfälle pro Jahr.
Ein Anstieg um 3 Grad bedeutet laut Modellierung knapp 2.200 hitzebedingte Todesfälle jährlich. Bei einem Anstieg auf 4 Grad ist mit mehr als 3.100 Hitzetoten zu rechnen – mehr als fünfmal so viele wie bisher, so die Studie.
"Wir steuern auf einen enormen Temperaturanstieg zu, weil in Sachen Klima- und Umweltschutz viel zu wenig passiert", warnt Paul Steinmaßl vom Momentum Institut. Besonders kritisch sei, dass die EU-Kommission derzeit sogar über eine Abschwächung der Klimaziele für 2040 diskutiere.
Besonders beunruhigend: Während der globale Temperaturanstieg derzeit bei etwa 1,54 Grad liegt, sind die europäischen Landflächen mit durchschnittlich bis zu 2,19 Grad bereits deutlich stärker betroffen. Österreich gehört sogar zu den am stärksten erhitzten Regionen der Welt: Die Temperatur in Österreich liegt bereits 3,1 Grad über dem vorindustriellen Niveau.
Das bedeutet nicht nur eine höhere Hitzebelastung für vulnerable Gruppen wie ältere Menschen oder chronisch Kranke – auch die gesundheitliche Infrastruktur, die Landwirtschaft und die Städte geraten zunehmend unter Druck.
Angesichts der dramatischen Zahlen ruft das Momentum Institut zu konsequentem Klimaschutz auf. Ein wirksames und verbindliches Klimaschutzgesetz müsse rasch beschlossen werden – selbst angesichts schwieriger budgetärer Bedingungen.
Vor allem müsse die Politik klimaschädliche Subventionen streichen, so Steinmaßl: "Sie kosten uns nicht nur massiv viel Steuergeld, sondern befeuern noch dazu die Verpestung unserer Umwelt." Klare Vorgaben seien das kostengünstigste Mittel, um den Hitzetod vieler Menschen in Zukunft zu verhindern.