Millionen Menschen in Gefahr

Jahrhundert-Glut – 3.000 Hitze-Rekorde gebrochen

Die jüngste Hitzewelle in den USA hat historische Ausmaße: 3.000-mal wurden neue Temperaturrekorde gemessen – viele davon sogar nachts.
Bernd Watzka
01.07.2025, 12:15
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Es ist die bislang heftigste Juni-Hitzewelle in den Vereinigten Staaten – mit Folgen, die Meteorologen als "beispiellos" beschreiben. Zwischen dem 19. und 25. Juni wurden mehr als 3.000 Temperatur-Rekorde gebrochen oder eingestellt, davon 1.041 Tageshöchstwerte und 2.056 Rekord-Nächte. Der Klimawandel lässt grüßen – und zwar mit voller Wucht.

Hitzewelle der Superlative

"Das ist eine unglaublich heiße und schwüle Hitzewelle für den Monat Juni", erklärt AccuWeather-Chefmeteorologe Bernie Rayno. Besonders der Nordosten der USA wurde von der Gluthitze heimgesucht. Boston etwa meldete mit 39 Grad Celsius den heißesten Tag seit 2011. In New York City wurde der 137 Jahre alte Tagesrekord von 1888 gebrochen.

Allzeitrekorde eingestellt

Der Hitzeschock sitzt tief: Auch andere Metropolen wie Philadelphia, Newark, Hartford und Providence meldeten Temperaturen jenseits der 38-Grad-Marke. In Augusta (Maine) wurde sogar ein 70 Jahre alter Allzeitrekord eingestellt: 38 Grad Celsius – im Juni!

Tägliche Höchsttemperaturrekorde zwischen dem 19. und 25. Juni 2025. (NOAA/NCDC)
AccuWeather

Hitze auch in den Bergen

Die Hitze macht auch vor Bergen nicht Halt: Selbst in höheren Lagen wie am Mount Pocono (Pennsylvania) wurden erstmals seit Jahren über 32 Grad erreicht. In Baltimore kletterte das Thermometer sogar auf 40 Grad, mit einer gefühlten Temperatur von 45 Grad – ähnlich wie im berüchtigten Death Valley.

Rekordnächte ohne Abkühlung

Doch nicht nur tagsüber stöhnte das Land. Auch nachts kam es kaum zur Abkühlung – ein gefährlicher Trend, der immer häufiger auftritt. In Wisconsin und Iowa wurden Rekord-Nachttemperaturen von 26 bis 27 Grad gemessen. Green Bay erlebte damit die wärmste Juni-Nacht seit 1897.

Laut dem Iowa Environmental Mesonet wurden allein am Flughafen JFK in New York an sechs Stunden des Tages neue Temperaturrekorde aufgestellt – an einem einzigen Tag.

Klare Ursache: Klima-Erwärmung

Die Rekordflut in den USA zeigt deutlich, was Experten seit Jahren sagen: Hitzewellen werden durch die globale Klima-Erwärmung häufiger, intensiver und kommen früher im Jahr. Besonders dramatisch: Selbst Juni-Rekorde werden nun auf Temperaturen gedrückt, die früher nur in den Hochsommermonaten möglich waren.

Was bleibt, ist die Erkenntnis: Diese Hitzewelle war kein Ausreißer – sie ist der neue Normalzustand. Und die kommenden Wochen könnten zeigen, was der Sommer 2025 noch alles auf Lager hat.

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