Der Juni 2025 schafft es in die heißen Top 3 der österreichischen Messgeschichte. Nur in zwei anderen Jahren war der Juni jemals wärmer, und nur einer hatte noch mehr Sonne zu bieten. Das zeigt die vorläufige Klimabilanz der GeoSphere Austria für den gerade ablaufenden Monat.
Im Vergleich zur Klimaperiode 1991–2020 lag die Temperatur im Tiefland um 2,9°C und im Bergland um 3,7°C über dem Durchschnitt. Noch markanter fällt die Abweichung gegenüber der älteren Periode 1961–1990 aus: Hier betrugen die Unterschiede 4,8°C (Tiefland) und 5,7°C (Bergland). Schlimmer waren nur die Juni in den Hitze-Extremjahren 2019 und 2003.
Und die außergewöhnliche Hitzewelle, die den Juni auf's Stockerl katapultiert hat, ist noch immer nicht zu Ende! Im Gegenteil, sie ist auf bestem Weg, selbst Rekorde zu brechen.
In Klagenfurt wurde laut Unwetterzentrale mit dem heutigen Hitzetag die längste Juni-Hitzewelle seit Messbeginn verzeichnet. "Die längste Serie für alle Monate liegt in der Kärntner Landeshauptstadt aktuell bei 11 Hitzetagen (bis zum 19. Juli 2024) und wird noch diese Woche überboten", schreibt die UWZ auf X.
"Niemals zuvor seit Messbeginn hat es in Österreich in einem Juni eine längere Hitzewelle gegeben. Und sie dauert weiter an", informiert auch "wetterblog.at" auf X.
ORF-Meteorologe Manuel Oberhuber blickt ebenso nach Kärnten, genauer nach Ferlach. Dort wurden am Montag neuerlich die 35 Grad deutlich geknackt. "Die Hitze zieht sich hier schon seit 13 Tagen – damit ist das österreichweit gesehen die bisher längste Juni-Hitzewelle", so der Wetter-Experte. In Klagenfurt wird dieser Juni sogar der wärmste aller Zeiten sein.
Nicht nur Österreich ächzt: Mit 46 Grad Celsius hat Spanien am Sonntag einen neuen Hitzerekord aufgestellt.
Die an der Station El Granado in Huelva im Süden des Landes gemessene Temperatur ist die bisher höchste Juni-Temperatur seit Beginn der Aufzeichnungen, wie der spanische Wetterdienst am Montag mitteilte.
Der bisherige Juni-Rekord war 1965 in Sevilla erreicht worden und lag bei 45,2 Grad. In weiteren Städten Spaniens wurden Höchsttemperaturen von mehr als 40 Grad gemessen. Im portugiesischen Mora kletterte das Thermometer sogar bis auf 46,6 Grad, östlich von Lissabon war es dort so heiß wie noch nie in einem Juni.
Auch das Mittelmeer heizt sich bereits ungewöhnlich früh im Jahr auf: Mit durchschnittlich 26,01 Grad am Sonntag war das Wasser so warm wie noch nie in einem Juni, wie der französische Wetterdienst mitteilte.
Laut dem Meteorologen Thibault Guinaldo vom Forschungszentrum CEMS in der Bretagne liegt die durchschnittliche Wassertemperatur im Mittelmeer derzeit um drei Grad über den für die Jahreszeit üblichen Werten der Jahre 1991 bis 2020, an den französischen und spanischen Küsten sogar bis zu vier Grad darüber.
In Frankreich galten nahezu im ganzen Land Hitzewarnungen. "Das hatten wir noch nie", sagte Umweltministerin Agnès Pannier-Runacher der Nachrichtenagentur AFP. Nur die Küste am Ärmelkanal und die Grenzregion zu Belgien und Deutschland blieben zunächst verschont.
Auch England stöhnt unter der Hitzewelle: Am ersten Tag des Tennisturniers von Wimbledon wurden fast 30 Grad gemessen, am Dienstag soll es mit 34 Grad noch heißer werden.
Zur Wochenmitte wird die Hitzewelle auch in Deutschland erwartet. Der Deutsche Wetterdienst sagt örtlich bis zu 40 Grad Celsius und verbreitet Temperaturen zwischen 34 und 38 Grad voraus. Der Mittwoch werde "der bisher heißeste Tag des Sommers" werden, erklärte der DWD. In vielen Regionen galten schon am Montag Hitzewarnungen.
(Mit Material der AFP)