In Spanien sorgt eine brutale Hitzewelle für neue Juni-Rekorde. In El Granado an der portugiesischen Grenze wurden laut Wetterdienst AEMET 46 Grad gemessen – mehr als je zuvor in diesem Monat. Der alte Rekord aus dem Jahr 1965 wurde damit deutlich übertroffen.
Auch in Dutzenden anderen Städten zeigte das Thermometer über 40 Grad an. Barcelona, Sevilla, Madrid – ganz Spanien glüht. Und nicht nur dort: Auch in Portugal waren die Temperaturen kaum erträglich.
Der spanische Wetterdienst schlägt längst Alarm: Solche Hitze-Ereignisse treten immer früher auf. Zwischen 1975 und 2000 gab es nur zwei Hitzewellen im Juni, zwischen 2000 und 2024 waren es schon neun. Heuer wurden bereits Ende Mai 40 Grad gemessen – ein Wetter wie sonst im Hochsommer.
In Italien gilt bereits für 21 Städte die höchste Alarmstufe. Florenz erwartet bis Anfang Juli Hitzetage bis zu 40 Grad – ein noch nie dagewesenes Phänomen. Die Nächte bringen kaum Abkühlung: In vielen Regionen bleibt es bei 30 Grad auch um Mitternacht. Experten sprechen von "supertropischen Nächten".
Auch das Meerwasser ist ungewöhnlich warm: Bis zu 29 Grad im südlichen Tyrrhenischen Meer (zwischen Sizilien und Sardinien) – das bringt zusätzliche Risiken für Algenblüten und Hitzestress für Meeresbewohner.
Auch Frankreich leidet: Im Ort Grospierres wurden 40,9 Grad gemessen, in Cadenet knapp darunter. Die Wetterbehörde rief die zweithöchste Warnstufe für 84 von 96 Départements aus. Die Regierung trat zu einer Krisensitzung zusammen. Erste Städte haben bereits Schulen geschlossen.
Weltweit sind sich Fachleute einig: Hitzewellen werden häufiger, länger und extremer. Was jetzt in Südeuropa passiert, könnte schon bald auch bei uns Realität sein. Der globale Klimawandel macht keine Pause – und Europa schwitzt.
In Kroatien wurden Ende Juni Dutzende Häuser durch Waldbrände zerstört, in Albanien wüteten acht Feuer binnen 24 Stunden. Auch in Griechenland gibt es erste große Brände – etwa auf der Insel Chios, wo bereits über 4.000 Hektar zerstört wurden.
Auch Deutschland steht vor einer Hitzewoche mit bis zu 39 Grad. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor tropischen Nächten und zunehmender Wasserknappheit: In immer mehr Regionen darf tagsüber nicht mehr gegossen werden.
Klimakrise in Südeuropa