Ein unerwarteter Meeresbewohner sorgt derzeit rund um Großbritannien für Aufsehen – und Ärger bei der Fischerei: Oktopusse breiten sich immer stärker aus und machen den Krabbenfischern die Netze leer. Der Grund: Die cleveren Krakentiere fressen Krabben, Hummer und Garnelen, bevor diese überhaupt gefangen werden können.
"In manchen Reusen haben wir mehr Oktopusse als Krabben", klagt ein Fischer aus Cornwall in der BBC. Grund für das plötzliche Oktopus-Aufkommen sei laut Experten die Erwärmung der Ozeane, die bestimmte Arten wie den Gemeinen Kraken (Octopus vulgaris) weiter nach Norden zieht – mit Folgen für das gesamte Ökosystem.
Die geheimnisvollen Tiere gelten als intelligent, anpassungsfähig und gefräßig. Sie machen auch vor Reusen und Hummerfallen nicht halt – im Gegenteil: Sie dringen ein, fressen die Beute und entkommen oft wieder durch kleine Öffnungen, wie Fischer klagen.
Für die britische Krabben- und Hummerfischerei ist das ein wachsendes Problem. Die Fangzahlen sinken, die Netze werden beschädigt – und der Ertrag schwindet. Manche Fischer haben bereits umgesattelt und fangen jetzt Oktopusse – immerhin gelten sie in der Gastronomie als Delikatesse.
Naturschützer warnen: Eine plötzliche Oktopus-Invasion sei ein ökologisches Warnsignal. Die Erwärmung der Meere verschiebt die Balance vieler Arten – und verändert die Küstenregionen radikal. Was heute Krabben betrifft, könnte morgen Hering, Dorsch oder Seezunge treffen.
Fakt ist: Die Oktopus-Invasion zeigt, wie schnell sich die Meere durch den Klimawandel verändern – und dass wir längst mitten drin sind im großen Umbruch unter der Wasseroberfläche.