Hitzemonat mit Höchstmarken

Brütende Hitze – Temperatur-Rekorde für Juni "wackeln"

Im Süden Österreichs könnten neue Rekorde bei Juni-Hitzetagen aufgestellt werden. Ab Anfang Juli wütet dann landesweit der Hitze-Hammer.
Bernd Watzka
26.06.2025, 15:03
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Wer diesen Juni ins Schwitzen kam, war nicht allein: Der Juni 2025 zählt global zu den heißesten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen – das zeigen erste Auswertungen internationaler Wetterdienste. Auch in Österreich wurden bereits mehrfach Temperaturen über 38 Grad gemessen, Tendenz steigend.

Neue Höchstmarken bei den Tropen-Tagen

Für die Meteorologen ist jetzt schon klar: Dieser Juni zählt zu den heißesten in der Messgeschichte Österreichs. Für den Süden des Landes kündigen sich zudem neue Höchstmarken bei den Tropen-Tagen (Temperaturen ab 30 Grad).

Nur noch drei Hitzetage fehlen für Rekord

In Lienz (Osttirol) zählte man im heurigen Juni schon neun Tage über 30 Grad – der Rekord liegt bei elf Tropentagen aus dem Juni 2003. In Klagenfurt und Graz fehlten (Stand: 26. Juni) ebenfalls nur noch drei heiße Tage auf den jeweiligen historischen Höchstwert von zwölf Tagen mit über 30 Grad im Juni. Auch in Wien und Linz lagen die Werte zuletzt 3 bis 5 Grad über dem langjährigen Schnitt.

"Wir erleben einen Monat, der in vielen Regionen auf oder nahe an Allzeit-Rekorden liegt", so ein Sprecher der Weltorganisation für Meteorologie (WMO).

Juni-Hitzerekord bei 38,6 Grad

In Österreich fiel der bisherige Juni-Hitzerekord von 38,6 Grad (Waidhofen/Ybbs, 2013) zwar noch nicht, doch Meteorologen warnen: "Er wackelt gewaltig." Denn an den beiden letzten Juni-Tagen soll Heißluft aus Nordafrika weiter dominieren – und es könnten neue Spitzenwerte erreicht werden.

Hitzepol am 26. Juni war Feistritz ob Bleiburg (Kärnten) mit 38,3 Grad. Dies war die höchste Juni-Temperatur, die seit Aufzeichnungsbeginn in Kärnten gemessen wurde. Auf schweißtreibende 37,9 Grad kamen Klagenfurt und Villach.

Hitzewellen in Frankreich, Griechenland und Italien

Auch international wütet die Hitze-Keule: Besonders heiß war es zuletzt in Spanien (bis zu 44 Grad), Italien, Griechenland und Teilen Südfrankreichs – dort herrscht bereits die höchste Hitzewarnstufe. Doch auch in Mitteleuropa zieht sich die Hitze ungewöhnlich lange.

Dazu kommt: Die Hitze geht vielerorts mit heftigen Gewittern und Unwettern einher – Sturmböen, Hagel und Starkregen inklusive. Besonders betroffen waren in den letzten Tagen Teile der Steiermark, Kärnten und Tirol.

Extremwetter wird neue Normalität

Klimaforscher warnen: Solche Hitzemonate werden keine Ausnahme mehr sein. Durch die Erderwärmung verschieben sich die klimatischen Verhältnisse spürbar – was früher Extrem war, wird zur neuen Normalität.

Auswirkungen der Klima-Erwärmung in Österreich

Sieben dramatische Folgen der Klimakrise

  • 1. Temperaturanstieg: Österreich erwärmt sich etwa doppelt so schnell wie der globale Durchschnitt. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts ist die Jahresdurchschnittstemperatur um über 2 Grad gestiegen.
  • 2. Gletscher- und Schneeschmelze: Massive Gletscherrückgänge in den Alpen (z. B. Pasterze, Gepatschferner). Kürzere Schneesaisonen und weniger natürliche Schneesicherheit in mittleren Höhenlagen – kritisch für den Wintertourismus.
  • 3. Wasserhaushalt: Häufigere und längere Trockenperioden, besonders im Osten Österreichs. Gleichzeitig zunehmende Starkregenereignisse führen zu Überschwemmungen und Murenabgängen.
  • 4. Landwirtschaft: Veränderte Vegetationszeiten, neue Schädlinge und Krankheiten. Höhere Ernteausfälle durch Trockenheit oder extreme Wetterereignisse. Chancen für neue Kulturen (z. B. Weinbau in höheren Lagen), aber Risiken überwiegen derzeit.
  • 5. Gesundheit: Hitzewellen mit zunehmenden Hitzetoten, besonders in Städten. Verbreitung neuer Krankheitsüberträger wie Zecken oder Tigermücken.
  • 6. Natur & Biodiversität: Veränderungen in Tier- und Pflanzenverbreitung. Verlust von alpinen Lebensräumen, z. B. durch Rückgang des Permafrosts.
  • 7. Wirtschaft & Infrastruktur: Schäden durch Extremwetter (z. B. Sturm, Hagel) nehmen zu. Kosten für Schutzmaßnahmen (z. B. Hochwasserschutz) steigen.
{title && {title} } bw, {title && {title} } Akt. 27.06.2025, 09:39, 26.06.2025, 15:03