Asteroid "Apophis" im Anmarsch

Gefahr aus dem All – "Planeten-Killer" bedrohen Erde

Den Jahrestag der Tunguska-Katastrophe nutzen Forscher zum Anlass, um vor einer unterschätzten Gefahr zu warnen: Asteroiden.
Bernd Watzka
30.06.2025, 15:40
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Am 30. Juni ist Tag der Asteroiden – und der erinnert an eine Katastrophe, die sich genau heute vor 117 Jahren in der sibirischen Wildnis ereignete: Ein 80 Meter großer Asteroid explodierte am 30. Juni 1908 über der Tunguska-Region und verwüstete 2.000 Quadratkilometer Wald – das entspricht etwa der Fläche von Vorarlberg. 80 Millionen Bäume wurden wie Streichhölzer umgeknickt.

"Reale Bedrohung für unseren Planeten"

Was damals in Sibirien weit weg geschah, könnte heute jede Großstadt treffen. Asteroiden gelten als reale Bedrohung für unseren Planeten – und werden von Experten als deutlich gefährlicher als Atomwaffen eingestuft. Ein einziger Asteroid kann Millionen Menschen töten und das Weltklima kippen.

Stephan Ulamec vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt warnt in der "Bild"-Zeitung: "Nicht vorzustellen, was passiert, wenn so ein Asteroid über einer Großstadt explodiert."

"Planeten-Killer" besonders gefährlich

Besonders gefährlich sind sogenannte "Planeten-Killer": Gigantische Gesteinsbrocken mit mehreren Kilometern Durchmesser. Der berühmteste von ihnen löschte vor 66 Millionen Jahren die Dinosaurier aus – mit weltweiten Klimafolgen. Derartige Einschläge sind selten, doch auch kleinere Himmelskörper können verheerende Schäden anrichten.

"Apophis" kommt am Freitag, 13. April 2029

Ein besonders großer Brocken ist bereits auf dem Radar: Der Asteroid "Apophis" mit knapp 400 Metern Durchmesser wird am Freitag, 13. April 2029 der Erde gefährlich nahekommen. Zwar gilt ein direkter Einschlag derzeit als unwahrscheinlich, doch die ESA will mit der Sonde Ramses ganz genau hinschauen, wenn "Apophis" (benannt nach dem altägyptischen Gott des Chaos) am Firmament auftaucht.

Gefahr droht aus Richtung der Sonne

Die größte Gefahr geht laut Experten von Asteroiden aus Richtung Sonne aus – denn diese lassen sich nur schwer orten. Genau so war es beim letzten spektakulären Einschlag im Jahr 2013 über Tscheljabinsk, ebenfalls in Russland. Der 20-Meter-Brocken detonierte in der Atmosphäre, beschädigte 7.000 Gebäude – und verletzte mehr als 1.000 Menschen durch Glassplitter.

Neue Hoffnung der Astronomen in Chile

Um künftig früher vor Asteroiden zu warnen, setzen Astronomen große Hoffnung in das Vera-Rubin-Observatorium in Chile. Die dort verbaute größte Digitalkamera der Welt soll Millionen Himmelskörper im Blick behalten – und im Ernstfall rechtzeitig Alarm schlagen.

{title && {title} } bw, {title && {title} } Akt. 30.06.2025, 15:45, 30.06.2025, 15:40