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Hochzeits-Lockerungen kommen für viele Paare zu spät

Hochzeiten dürfen ab Freitag wieder stattfinden. Diese grundsätzlich freudige Nachricht kommt jedoch für viele Paare zu spät.

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Obwohl es mittlerweile brautgerechten Mund-Nasen-Schutz gibt: Für viele Paare kommen die Lockerungen zu spät.
Obwohl es mittlerweile brautgerechten Mund-Nasen-Schutz gibt: Für viele Paare kommen die Lockerungen zu spät.
picturedesk.com

Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) kann es sich zwar nicht ganz erklären, aber seit Wochen gibt es ein Top-Thema an seinen Auskunftshotlines: Hochzeiten. Seit dem Verbot von Hochzeitsfeiern aufgrund der Corona-Pandemie leben Paare in Ungewissheit. Die nun angekündigten Lockerungen kommen für viele zu spät. Viele werden diesen Sommer wohl trotzdem nicht heiraten.

100 Gäste erlaubt

Ziemlich bald nach Ausrufung des Corona-Lockdowns im März machte die Regierung klar: Auch Hochzeiten sind davon betroffen. Im April schätzte Bundeskanzler Kurz noch, dass den ganzen Sommer keine großen Feiern möglich sein werden.

Durch die guten (niedrigen) Infektionskennzahlen kommen nun einige Lockerungen schneller als gedacht. Schon ab dem heutigen Freitag, dem 29. Mai 2020, sind Hochzeiten in Österreich wieder mit bis zu 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern erlaubt. Die Abstandsregeln gelten weiterhin, in Räumen muss zudem ein Mud-Nasen-Schutz getragen werden. Getanzt werden darf nur mit zwei Metern Abstand. Ausnahme hier jeweils: Menschen, die im gemeinsamen Haushalt leben, dürfen näher zusammenrücken.

Schon verschoben

Grundsätzlich eine positive Nachricht. Die Hochzeitssaison im Sommer scheint gerettet, die Durchschnittshochzeit dürfte auch mit dem Gäste-Limit kein Problem haben. Trotzdem kommen die Lockerungen für viele Paare zu spät. Sie haben ihre Hochzeit bereits verschoben.

Spontan ist an einer Hochzeit nämlich gar nichts: Dienstleister, Location, Einladungen und Ablauf werden Monate, oft ein Jahr zuvor schon geplant. Oft werden fünfstellige Beträge für das Ganze ausgegeben. Die Risikobereitschaft angesichts der bisherigen Ungewissheit hielt sich da in Grenzen.

Branche schwer getroffen

Viele Paare gingen deshalb auf Nummer sicher und verschoben ihre Feier um ein paar Monate, oft ein ganzes Jahr. Das alles jetzt - nach Ankündigung der Lockerungen - nochmals zurückzuverschieben, "das werden sich die meisten nicht antun", glaubt die Hochzeitsplanerin Bianca Lehrner im "Kurier".

Betroffen davon sind nicht nur die Brautpaare selbst, die viel organisatorischem und emotionalem Stress ausgesetzt waren, sondern die ganze Hochzeitsbranche. Von Hochzeitsplanern über die Betreiber der Locations, Fotografinnen und Fotografen, Floristen, Caterer, Konditoreien bis hin zu Hochzeitsbands. Sie alle rechnen mit - und haben bereits - massive Einbußen hinnehmen müssen.