Es sind heute (Freitag, 17. Jänner) genau 468 Tage, an denen der Österreicher Tal Shoham höllische Qualen in Gefangenschaft erlebt. Er wurde am 7. Oktober 2023 von Hamas Terroristen aus Israel nach Gaza verschleppt. Damals geschah das schlimmste Verbrechen an Juden seit dem Zweiten Weltkrieg: Mehr als 1.200 Israelis wurden von den Terroristen bestialisch getötet. Die Hamas- Männer vergewaltigten Frauen, Kinder und auch Männer bei diesem Angriff.
Tal Shoham wurde gekidnappt, er muss seitdem wohl in den unterirdischen Verstecken der Hamas ausharren. Licht, Nahrung und Sanitäranlagen gibt es kaum.
Jetzt endlich brandet ein wenig Hoffnung auf. In der Nacht auf Freitag wurde ein Deal fixiert, das meldete Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Verhandelt wird seit vielen Wochen. Man einigte sich auf einen Mehrstufenplan.
In Phase eins, die eigentlich am Sonntag (11.15 Uhr) in Kraft treten sollte, aber vielleicht erst am Montag richtig starten wird, gibt es zunächst eine Waffenruhe. Sie soll zunächst 42 Tage lang dauern.
In dieser Zeit sollen, je nach Quelle, 33 oder 34 Geiseln freigelassen werden. Die BBC hat die komplette Liste der Namen (siehe ganz unten) – diese gibt auch in Österreich Grund zu neuer Hoffnung. Einer der Namen ist Tal Shoham (39), die Geisel mit österreichischem Background.
Der genaue Fahrplan: Am ersten Tag sollen drei Geiseln freikommen. Am siebenten Tag vier weitere. Danach sollen es drei Geiseln sein, die alle sieben Tage von den Terroristen freigelassen werden. Die letzten 14 – so der Plan – sollen in der letzten Woche der ersten Phase aus den Fängen der Terroristen freikommen.
Israel zahlt dafür einen hohen Preis. Pro freigelassenem israelischen Soldaten sollen 50 Palästinenser freikommen – 30 davon haben wegen ihrer Taten (meist Terror) lebenslange Haftstrafen.
Ständig involviert in die Rettungsaktion für Tal Shoham ist Ex-Bundeskanzler Karl Nehammer. Er sagte gestern zu "Heute": "Es ist ein ständiges Hoffen und Bangen! Einerseits um die Unversehrtheit des österreichisch-israelischen Bürgers Tal Shoham und andererseits darum, dass dieser Deal tatsächlich zustande kommt und die Geisel freigelassen werden. Diese Menschen befinden sich seit 15 Monaten unter furchtbaren Umständen in der Gefangenschaft der Terrororganisation Hamas. Ich habe mich seitdem immer wieder mit aller Kraft dafür eingesetzt, dass Tal Shoham freikommt."
Nehammer bleibt dennoch immer noch sehr vorsichtig: "Wir werden erst aufatmen können, wenn die ersten Geiseln tatsächlich freigelassen werden und zurück bei ihren Familien sind. Ich bin in diesen Stunden in Gedanken bei Tal Shoham und seiner Familie."
Kurz vor Weihnachten sprach auch Israels Botschafter in Wien, David Roet, mit "Heute" über diesen Fall. Schon damals sagte er die Entwicklungen voraus "Ich bin optimistisch, es kommt Bewegung in die Verhandlungen", sagte er damals.
„Wir hoffen auf ein Wunder, in Bezug auf die Geiseln, aber es ist entscheidend, dass wir realistisch bleiben. Sonst wachen wir wieder mit diesem andauernden Albtraum auf." Roet meinte damit den fortlaufenden Terror: "Wir haben diesen Krieg nicht gewollt - er hätte schon lange beendet werden können, wenn die Hamas alle Geiseln früher freigelassen hätte."