Horror-Anruf bei Stephen King: "Es ist mir peinlich"

Gänsehaut für King! Da hat jemand den Meister des Horrors mächtig reingelegt: Stephen King (74) dachte, er würde tatsächlich mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sprechen, wie die "Portland Press Herald" berichtet. "Die Jungs waren gut, das kann ich sagen", teilte er dem Blatt via E-Mail mit. Ihm sei während des Gesprächs ein Video mit Selenskyj und einem Übersetzer gezeigt worden. Der Kult-Autor ahnte nichts Böses.

Bandera: Guter Typ, richtig?

Aber damit nicht genug: "Ich hatte keine Ahnung, wer dieser Typ Bandera war." Er dachte, Bandera sei einer von Selenskyjs Generälen oder Beratern. Deshalb antwortete Stephen King im Video-Gespräch so, als er nach dem ukrainischen Nationalisten und Antisemiten Stepan Bandera gefragt wird: "Im Großen und Ganzen ist Bandera ein großartiger Mann, denke ich."

Politiker, Star und Autoren auf der Liste

Was King natürlich nicht wusste: Bandera war während des Zweiten Weltkriegs Anführer des radikalen Flügels der Organisation ukrainischer Nationalisten (OUN). Nationalistische Partisanen aus dem Westen der Ukraine waren 1943 für ethnisch motivierte Vertreibungen verantwortlich, bei denen Zehntausende polnische und jüdische Zivilisten ermordet wurden. Aber er ist nicht der einzige Promi, der dem russischen Komiker-Duo auf dem Leim ging, die Ehre teilen sich: Autorin J.K Rowling, Prince Harry oder auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig.

Michael Ludwig im "Gespräch" mit Klitschko

"Mein Fazit: Einmal reingelegt, Schande über sie", zitierte die Zeitung den Kult-Autor King, der in dem Video mit einer Ukraine-Mütze zu sehen ist. Dass er auf einen Prank wie diesen reingefallen ist und zudem einen Mörder als guten Typ bezeichnete, liegt ihm äußerst schwer im Magen. Er nimmt sich selbst mit ernsten Zwischentönen auf die Schippe und erinnert an seine Kult-Figur Pennywise: "Ich bin ein Clown mit schlechter Presse!"