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HPV-Antikörpertest warnt vor Mund-Krebs

Heute Redaktion
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Der Nachweis von Antikörpern gegen Humane Papillomviren des Hochrisiko-Typs HPV 16 könnte in Zukunft dazu beitragen, die Gefahr einer Tumorerkrankung im Mund-Rachen-Raum lange vor Ausbruch des Krebses aufzudecken.

Humane Papillomviren stehen nachweislich mit Gebärmutterhalstumoren und anderen Krebsarten des Ano-Genitalbereichs in Verbindung. In den vergangenen Jahren wird jedoch auch in zunehmendem Maße die Diagnose "Krebs des Mund-Rachen-Raums" im Zusammenhang mit HPV-Infektionen gestellt - vor allem bei Männern treten diese teilweise virus-bedingten Tumoren gehäuft auf.

Unter den Humanen Papillomviren ist der HPV-Typ 16 als besonders gefährlich einzustufen. Sind Antikörper gegen das Protein E6 dieses Virustyps im Blut nachweisbar, besteht ein sehr hohes Risiko, infolge der Virusinfektion Tumoren des Mund-Rachen-Raums zu entwickeln.

Antikörper im Blut erkennbar

Die Früherkennung von Krebs besitzt einen sehr hohen Stellenwert, denn je früher ein Tumor entdeckt wird, desto eher lässt er sich vollständig entfernen und damit der Patient heilen. Lange wusste man nicht, ob Antikörper gegen HPV 16 zu einem Zeitpunkt im Blut vorkommen, zu dem noch gar keine klinischen Anzeichen der Krebserkrankung erkennbar sind.

Nun haben die Wissenschafter aber nachgewiesen, dass bereits zwölf Jahre vor Ausbruch von Tumoren im Mund-Rachen-Raum Antikörper im Serum auftreten.

Bisher gab es für diese seltene Krebsart keine derartig präzise Möglichkeit der Früherkennung.

Rauchen löst Mund-Krebs aus

Tumoren des Mund-Rachen-Raums zählen zu den eher seltenen Krebsarten. Klassische Auslöser sind starker Tabak- und Alkoholkonsum. In den vergangenen Jahrzehnten tritt dieser Krebs in einigen Regionen der Welt, vor allem Europa und Amerika, vermehrt auf. Es ist anzunehmen, dass dieser Zuwachs auf der gestiegenen Zahl von HPV-assoziierten Tumoren beruht.

Außerdem scheinen veränderte Sexualpraktiken wie Oralverkehr das Auftreten von HPV-assoziiertem Krebs im Mund-Rachen-Raum zu begünstigen. Studien deuten darauf hin, dass bis zu zwei Drittel der Patienten mit dieser Krebsart Antikörper gegen das HPV-Protein E6 gebildet haben.

Die beste Lösung:


Eine vorbeugende Impfung aller Jugendlichen - Buben und Mädchen vor den ersten Sexualkontakten - gegen HPV. Die beiden Impfstoffe schützen auf jeden Fall gegen HPV 16 und HPV 18, die beiden für die Krebsentstehung wichtigsten Human Papilloma-Virusvarianten. Damit könnte man auch die häufigste HPV-bedingte Krebsform, das Gebärmutterhalskarzinom zumindest zu 70 Prozent verhindern.