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Huawei Watch GT Runner im Test: Läuft perfekt

Huawei bringt eine neue Smartwatch auf den Markt. Die Huawei Watch GT Runner richtet sich vorrangig an ambitionierte Sportler. Der "Heute"-Test.

Rene Findenig
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Auffällig leicht und sehr sportlich ausgerichtet: Die neue Huawei Watch GT Runner.
Auffällig leicht und sehr sportlich ausgerichtet: Die neue Huawei Watch GT Runner.
Heute

Huawei hat erst kürzlich eine Reihe ganz neuer Produkte für Österreich vorgestellt. Das neue Smartphone Huawei P50 Pro setzt neue Handykamera-Maßstäbe, dann packte man auch noch das neue Luxus-Falthandy Huawei P50 Pocket für den heimischen Markt aus und auch die neuen Kopfhörer Huawei FreeBuds Lipstick wollen einen neuen Design-Trend mit dem Lippenstift-Look setzen. Und: Den portablen Lautsprecher Huawei Sound Joy mit ordentlich Bass in der Säulenform. Nun kommt auch noch eine Smartwatch dazu, nämlich die extrem leichte und sportlich-schicke Huawei Watch GT Runner.

Im Kern ist die Huawei Watch GT Runner eine sportliche Schwester der erst kürzlich veröffentlichten Huawei Watch GT 3. Sie bietet ebenso ein 1,43 Zoll großes AMOLED-Display mit einer Auflösung von 466 x 466 Pixel, einen 455 Milliamperestunden starken Akku und die smarten Sensoren vom Herzfrequenz- bis hin zum Beschleunigungsmesser. Beide Uhren können zudem kabellos geladen werden – und wie die "Active"-Version der GT 3 besitzt auch die Huawei Watch GT Runner ein Fluoelastomer-Armband, das sich sehr angenehm auf der Haut anfühlt und sich leicht von Schweiß reinigen lässt.

Smartwatch bekam auch ein sportlicheres Aussehen

Ein Unterschied zeigt sich aber sofort beim Anlegen der Uhr: Sie ist mit nur 38 Gramm (ohne Armband) federleicht. So leicht, dass sie beim Tragen fast überhaupt nicht auffällt. Der Grund: Statt eines Stahlgehäuses verwendet Huawei für die Runner "strapazierfähige Polymerfasern", was für einen extremen Gewichtsverlust sorgt. Der Sitz ist zudem perfekt, selbst beim Schlafen stört die getragene Uhr keineswegs. Wer will, kann aber auch alle 46 Millimeter Standard-Uhrenbänder an der Runner verwenden – der Austausch geht durch ein simples Schiebe- und Klicksystem kinderleicht von der Hand. 

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    Mit der Huawei Watch GT Runner schließt das Unternehmen eine kleine Lücke in seiner Watch-Produktreihe – ...
    Mit der Huawei Watch GT Runner schließt das Unternehmen eine kleine Lücke in seiner Watch-Produktreihe – ...
    Huawei

    Wie damals bei der GT 3 gilt auch bei der Runner: Gut gefällt, dass Huawei dem runden Bildschirm treu bleibt und keine eckigen Versuche wagt. Am rechten Rand gibt es wieder eine drehbare Krone, die nicht nur per Druck, sondern auch durch Drehen ausgelöst wird. Es ist das Markenzeichen der neueren Huawei-Smartwatches. Darunter gibt es wieder eine flachere, länglichere Taste, mit der die Sportprogramme der Smartwatch aktiviert werden. Das dieses Mal flache Display wird von einer Smartwatch-Lünette umfasst, die ein geriffeltes Muster und keine Minutenmarkierungen mehr anzeigt. 

    Diese Uhr will sich fitter und gesünder machen

    Die hervorragende Verarbeitung ermöglicht es auch, die Watch in so gut wie jeder Umgebung einzusetzen. Staubdicht ist sie sowieso, außerdem ist sie bis zu 50 Meter Tiefe wasserdicht. Damit kann die Smartwatch nicht nur beim Sporteln samt Schweiß oder beim Duschen getragen werden, auch lange Schwimmtrainings sind kein Problem für sie. Simpel und schnell läuft wieder die Einrichtung der Uhr ab, egal ob man über ein Android-, iOS- oder Harmony-Smartphone verfügt. Die "Huawei Health"-App erkennt die Uhr automatisch, mit wenigen Fingertipps ist mit aktueller Software versehen und einsatzbereit.

    Verbunden wird die Huawei Watch GT 3 per Bluetooth mit dem Smartphone, bei der Nutzung ist aber keine ständige Verbindung notwendig. Telefonieren per Smartwatch oder das Empfangen von App-Benachrichtigungen erfordert zwar eine aktive Handy-Verbindung, die GPS-Ortung zum Sporteln sowie die Messung aller Gesundheitsdaten funktioniert aber auch, wenn die Watch nicht mit dem Smartphone gekoppelt ist. Der Blick in die "Health"-App lohnt sich aber für zusätzliche Infos zu zurückgelegten Strecken, Schlafanalysen oder dem neuen "Healthy Living"-Modus, der Wassertrinken und Co. überwacht.

    Die Akkulaufzeit reicht locker für den Marathon

    Die Akkulaufzeit der Huawei Watch GT Runner beeindruckt ebenso. Wer gerade nicht wirkloich sportlich aktiv ist, kommt mit der Uhr rund zwei Wochen aus, bevor sie per mitgelieferter Ladeschale wieder kabellos geladen werden muss. Wer aber alle Funktionen auf einmal aktiviert hat und diese ständig laufen lässt sowie zwei bis drei Mal die Woche sportelt, kommt auf rund fünf bis sechs Tage Nutzungszeit. Beide Werte sind gut – einige Konkurrenten müssen da schon nach nur einem Tag wieder aufgeladen werden. Als Betriebssystem läuft auf der Huawei Watch GT Runner das hauseigene HarmonyOS 2.0.

    Die Watch Faces lassen sich wieder per längerem Fingertipp auf das Display wechseln.
    Die Watch Faces lassen sich wieder per längerem Fingertipp auf das Display wechseln.
    Huawei

    Eine eSIM-Funktion zum Telefonieren mit der Watch ohne gekoppeltes Smartphone bleibt Huaweis Luxus-Flaggschiffen vorbehalten, dies fehlt der Runner. Ein kleines Manko ist auch, dass Huawei die Möglichkeit etwas versteckt, Apps auf der Watch zu installieren. Anders, als das viele Testberichte behaupten, ist das nämlich sehr wohl möglich. Huawei hat zwar den hauseigenen App-Store, die AppGallery, nicht mehr direkt auf der Uhr, sondern in der Health App, wo sich nun auch schon Apps von eingen Drittanbietern finden. Mit dieser Möglichkeit könnte und dürfte Huawei durchaus etwas mehr angeben!

    Praktische Bedienung und Dutzende Sportmodi

    Mehr als zwei Dutzend Apps finden sich auf der Watch übrigens vorinstalliert, von der Musikdatenbank über die Fitness-Anwendungen bis hin zum Terminkalender und dem Auslöser für die Smartphone-Kamera. Funktionen wie die letztgenannte sind dabei Huawei-exklusiv und sind nur im Zusammenspiel mit einem Huawei-Handy nutzbar, viel gibt es davon aber nicht. So gut wie keine Einschränkungen hat man außerdem als Android-Nutzer, iOS-Nutzer müssen allerdings mit einer etwas abgespeckteren Übersich in der "Health"-App vorlieb nehmen und auf Punkte wie das Organisieren von Musik verzichten.

    Praktisch fällt die Bedienung aus. Durch das Drehen der Krone können die App-Listen am Display nach oben und unten gescrollt, die Lautstärke erhöht oder gedämpft und die App-Ansicht gezoomt oder verkleinert werden. Alles geht dabei mit einem sanften haptischen Feedback vonstatten. Ein Druck auf die Krone wählt zudem den gewünschten Inhalt aus oder startet die angepeilte App. Die untere, nur leicht aus dem Gehäuse hervorstehende Taste startet dagegen den Trainingsmodus mit den verschiedenen Laufkursen und über 100 Workout-Modi in Dutzenden Sportarten.

    Die Uhr wird nun auch zum Laufcoach

    Top sind zudem die vielen Funktionen von Atemübungen bis hin zur Stressmessung und die wählbaren Ziffernblätter, von sportlich über elegant bis hin zu opulent steht den Nutzern eine breite Auswahl an Watch Faces zur Verfügung. Bei den Sportprogrammen stehen neben den vielen Lauf-, Wander-, Schwimm- und Radfahrtrainings auch ausgefallene oder nicht so oft zu findenden Modi wie Seilspringen oder gar Triathlon parat. Bei Outdoor-Sportarten reagierte das GPS dieses Mal noch schneller als bei allen anderen Huawei-Watches, hier hat Huawei nachgebessert und legt sich mit Luxus-Sportuhren an.

    Neu sind Funktionen wie die Laktatschwellenmessung auf der Huawei Watch GT Runner.
    Neu sind Funktionen wie die Laktatschwellenmessung auf der Huawei Watch GT Runner.
    Huawei

    Fast komplett ident waren Kilometer- und Pulsmesser-Werte bei Läufen mit der Huawei Watch GT Runner im Vergleich mit einer teuren Garmin- und Polar-Multisportuhr. Da hat Huawei ganze Arbeit geleistet. Gänzlich neu an Bord ist außerdem Künstliche Intelligenz, die zum Sportcoach wird. Wer den Coach beim Training aktiviert, bekommt gesagt, ob er beim aktuellen Lauf seine persönliche Bestzeit brechen kann und wie schnell man dazu sein muss. Außerdem errechnet die Uhr eine Einschätzung der Laufleistung, der Trainingsbelastung und der Ruhephasen sowie der erwarteten Wettkampfzeiten.

    Herzfrequenzgurte lassen sich nun verbinden

    Spitze, wenn man im unbekannten Gelände unterwegs ist: Wer die Funktion "Route Back" aktiviert, wird von der Uhr zum Startpunkt des Laufs oder der Wanderung zurückgeführt. Auch darauf müssen iOS-Nutzer allerdings noch warten und sich auf den Kompass statt den detaillierten Kartendienst Petal Maps verlassen. Nützlich für alle, die sich mit der Modi-Auswahl nicht beschäftigen wollen: Wer die automatische Trainingserkennung aktiviert, muss nur loslaufen, schon schlägt die Uhr vor, die Aufzeichnung zu starten. Wiederum vollkommen neu: Mit der Runner lassen sich Herzfrequenzgurte verbinden.

    Als interner Speicher stehen vier Gigabyte zur Verfügung, von denen das Betriebssystem einen Teil belegt. Der Rest darf man zum Beispiel mit Musik füllen – oder aber Sound einfach per Bluetooth vom Smartphone streamen. Der Lautsprecher der Uhr klingt für seine Mini-Größe ganz gut ohne große Auffälligkeiten und eignet sich auch zum Telefonieren. Wie bei den anderen Huawei Watches auch werden zudem Smartphone-Benachrichtungen von WhatsApp, Mail und Co. auf der Uhr ausgespielt. Als Farbvariante in Österreich gibt es bei der Huawei Watch GT Runner vorerst nur ein schwarzes Modell. Preis: 299 Euro.

    Läuft perfekt und macht Multisportuhren Konkurrenz

    Mit der Huawei Watch GT Runner schließt das Unternehmen eine kleine Lücke in seiner Watch-Produktreihe – neben den Luxus-Hinguckern und den moderner aussehenden Alltagsbegleitern fehlte es bisher an einer smarten Uhr, die sich nicht nur bei den Funktionen, sondern auch beim Tragekomfort und der Optik an Sportler richtete. Die Huawei Watch GT Runner schafft das nun beides in ausgezeichneter Weise. Bei den Funktionen legt sie sich mit tollen Trainingsprogrammen sogar mit den großen Sportuhren-Traditionsherstellern an. Das hat auch seinen Preis, denn ganz billig ist die Uhr mit 299 Euro nicht.

    Als sinnvoll erweist sich die Neuerung "Healthy Living" als Erinnerung zum Wassertrinken und Lächeln.
    Als sinnvoll erweist sich die Neuerung "Healthy Living" als Erinnerung zum Wassertrinken und Lächeln.
    Huawei

    Besonders gut gefällt, dass Huawei einen positiven Abstrich macht, nämlich beim Gewicht. Die Huawei Watch GT Runner ist so federleicht, dass der Tragekomfort fantastisch ausfällt. Der Großteil der Uhr stellt eine Kopie der im "Heute"-Test ebenfalls sehr gut bewerteten Huawei Watch GT 3 dar. Als sinnvoll erweisen sich da die Neuerungen wie die "Healthy Living"-Funktion als Erinnerung zum Wassertrinken und Lächeln, die KI samt Trainingscoach und die auf Läufer ausgerichteten Funktionen wie Laktatschwellenmessung, Erholungszeit und Trainingsintensitätsratgeber. Kurz: Die Huawei GT Runner läuft perfekt!