Kurz vor Samstagmittag war bei der Polizei und Rettungsleitzentrale ein Notruf eingegangen: Ein 47-jähriger Wiener sei im Rahmen einer Treibjagd im Jagdgebiet Falkenstein, Riede "Sonerleithen" (Mistelbach), im linken Hüftbereich angeschossen und schwer verletzt worden. Der Wiener war jedoch bei Bewusstsein und somit ansprechbar - mehr dazu hier.
Eine Crew des ÖAMTC-Rettungshubschraubers versorgte das Schussopfer vor Ort und brachte den Wiener anschließend per Helikopter ins Mistelbacher Spital. Dort wurde der Mann operiert, Lebensgefahr bestand jedoch nicht.
Die Polizei nahm die Ermittlungen auf, auch die Tatortgruppe des Landeskriminalamtes Niederösterreich war vor Ort und kassierte auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Korneuburg die vier Jagdwaffen der mutmaßlich möglichen Schützen ein. Durch eine akribische, kriminaltechnische Untersuchung der Langwaffen soll jetzt festgestellt werden können, wer von den vier Waidmännern tatsächlich den fatalen Schuss abgegeben hat (es gilt die Unschuldsvermutung).
Schussunfälle bei Treibjagden sind keine Seltenheit - ein Treiber war im Bezirk Korneuburg am Oberarm getroffen, im Bezirk Baden ein 62-Jähriger am Ohr gestreift worden. In Ilztal (Stmk.) war erst Ende Oktober 2022 ein 34-Jähriger von einem Querschläger am Kopf getroffen worden - mehr dazu hier. Im Mühlviertel schlug ein Projektil eines Jägers in einem Wellnesshotel ein.
Für viel Diskussion hatte der tragische Fall rund um einen 21-Jährigen gesorgt. Der junge Mann war von einem Alko-Schützen (55) im Weinviertel Anfang 2013 tödlich getroffen worden - alles dazu hier.