Ausnahmezustand im Wiener Traditionskaffeehaus Sperl: Jugendliche tanzen auf den Tischen, Reggaeton-Beats hallen durch den altehrwürdigen Saal. Statt leiser Gespräche bei Melange und Apfelstrudel gibt es lautstarken Jubel. Der kolumbianische Superstar Feid sorgte mit einem spontanen Auftritt für Ausnahmezustand – und verwandelte das sonst entspannte Kaffeehaus für einen Nachmittag in einen Club.
Schon kurz nach Bekanntwerden der Aktion bildete sich eine lange Schlange vor dem Café. Wer keinen Platz mehr ergattern konnte, drängte sich an die Fenster, um einen Blick auf den Künstler zu erhaschen.
Der kolumbianische Sänger Salomón Villada Hoyos, besser bekannt als Feid, sollte eigentlich erst am Abend im Gasometer auf der Bühne stehen. Doch vorher entschied er sich offensichtlich für einen spontanen Besuch im Kaffeehaus.
Drinnen verwandelte sich das sonst gemütliche Kaffeehaus in eine riesige Party. Zwischen Samtsesseln und Marmortischen feierten die Fans zu Reggaeton-Beats – ein Anblick, den das 1880 eröffnete Café Sperl wohl noch nie gesehen hat. Dass Feid seine Fans gerne mit spontanen Aktionen überrascht, ist bekannt. Doch wer steckt hinter dem Auftritt in einem Wiener Kaffeehaus?
Der Auftritt war zwar nicht offiziell geplant, doch die Idee stand schon lange fest. Der Ansturm wurde durch eine mysteriöse Instagram-Story des "Coffee Collective Vienna" ausgelöst. Lediglich Uhrzeit und Ort wurden geteilt, und erst als der Künstler selbst den Ort bekanntgab, wurde klar, dass Feid derjenige ist, der auftritt.
"Unsere Idee war es, ein Event im Kaffeehaus zu veranstalten, das Wiener Tradition mit modernen Trends verbindet", erklärt Gründer Sebastian Felver. Zusammen mit Florian Stückler hat er das Event-Kollektiv ins Leben gerufen. "In den USA und England ist das gerade sehr angesagt – also dachten wir, warum nicht auch nach Wien bringen?", fügt Stückler hinzu.