Österreich

Hunderte Menschen bei Pride-Parade in Himberg

Nach verbalen Attacken auf ein ortsansässiges Männerpaar gab es nun die erste Regenbodenparade am Land – nämlich in Himberg.

Heute Redaktion
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„Ihr Schwuchteln!" oder „Mir kommt gleich das Speiben!": Ein Männerpaar aus Himberg (Bruck) stand sich laut eigenen Aussagen in der Gemeinde homophoben Beschimpfungen und Diskriminierungen ausgesetzt.

Die Veranstalter der großen Wiener Pride organisierten deshalb einen kleineren Ableger der Parade für Himberg – die Regenbogenparade ging laut Veranstaltern am (verregneten) Samstag mit rund 700 Besuchern in Himberg über die Bühne. Auch das Pärchen war von der Veranstaltung angetan.

Eingeladen war auch Bürgermeister Ernst Wendl, der SP-Ortschef war ebenfalls vor Ort – so wie eine Abordnung der NEOS: „Himberg hat heute gemeinsam mit vielen Bürgerinnen und Bürger ein lautes Zeichen gegen Hass und für Toleranz abgesetzt. Gewalt abzulehnen ist keine Frage der Weltanschauung, sondern eine Selbstverständlichkeit", sagte Niki Scherak von den NEOS.

Die Kundgebung „Vienna Pride goes Himberg" wurde von der HOSI Wien veranstaltet – mit tatkräftiger Unterstützung der Gemeinde und zahlreicher Himberginnen und Himberger. Die sozialdemokratische LGBTIQ-Organisation SoHo war gemeinsam mit der SPÖ und den roten Jugendorganisationen mit dabei und setzte unter dem Motto „sichtbar und stolz" ein "starkes Zeichen", wie es in einer Aussendung heißt. Gemeinsam gratulieren die sozialdemokratischen Organisationen der ersten niederösterreichischen Pride-Parade – sie sei ein wichtiges Signal, das weit über Himberg hinausgehe.

„Ich selbst komme aus einer Gemeinde mit 3.000 EinwohnerInnen und weiß, dass es nicht immer leicht ist, sichtbar und stolz unsere Vielfalt zu zeigen: Aber genau deshalb bin ich stolz, heute mit so vielen Menschen aus Himberg, Wien und ganz Österreich hier zu stehen. Denn egal, wen wir lieben, wir haben Respekt und Akzeptanz verdient – und wir sind niemals allein", betonte SPÖ-Gleichbehandlungssprecher Mario Lindner, der als einziger offen schwuler Abgeordneter dem österreichischen Nationalrat angehört, in seiner Rede auf der Parade.



Ein besonderer Moment war die Regenbogenparade besonders für die Vorsitzende der FSG-Jugend Wien, Carina Köpf, die selbst aus Himberg stammt. Sie machte in ihrer Rede klar: „Himberg sind die Menschen, die heute gemeinsam mit uns allen ein Zeichen setzen. Dieser Ort ist bunt, vielfältig und offen – und gerade heute bin ich stolz, Himbergerin zu sein!"

(wes)