Reisen

Hunderte Urlauber mit ansteckender Krankheit infiziert

Gesundheitsbehörden warnen vor einem antibiotikaresistenten Shigellose-Stamm, mit dem sich Reisende auf den Kapverdischen Inseln infiziert haben.

Christine Scharfetter
Auf der Insel Sal besteht laut der europäische Gesundheitsbehörde ECDC weiterhin eine hohe Ansteckungsgefahr.
Auf der Insel Sal besteht laut der europäische Gesundheitsbehörde ECDC weiterhin eine hohe Ansteckungsgefahr.
Getty Images/iStockphoto

Urlaubsmitbringsel können an sich etwas Nettes sein, insofern es sich dabei nicht gerade um eine hochansteckende Infektionskrankheit handelt. Doch genau das haben hunderte Reisende aus Europa und den USA nach Hause gebracht: Die Urlauberinnen und Urlauber sollen sich auf den Kapverdischen Inseln vor der Küste Westafrikas mit der hochansteckenden Infektionskrankheit Shigellose infiziert haben, wie die europäische Gesundheitsbehörde ECDC berichtet.

Demnach meldeten bis zum 16. Februar zehn EU-Staaten, Großbritannien und die USA insgesamt 221 Infektionen sowie 37 Verdachtsfälle, die auf Kapverden zurückzuführen sind.

Shigellose ist eine hochansteckende Durchfall­erkrankung, die durch das Bakterium Shigella hervorgerufen wird und häufig mit starken Bauch­krämpfen, Erbrechen und Fieber einhergeht.

Antibiotika wirkungslos

Am stärksten betroffen ist bislang Großbritannien mit 95 Shigellose­fällen. In Europa gab es mit 47 Infektionen in den Niederlanden die häufigsten Meldungen, gefolgt von Schweden (42), Frankreich (31) und Belgien (14). Aber auch in Deutschland, Tschechien, Dänemark, Finnland, Norwegen und Portugal gibt es Fälle. Aus den USA sind vier Infektionen bekannt. In Österreich wurde bisher kein Fall, der auf die Urlaubsregion zurückzuführen ist, gemeldet.

Ein Großteil der Infizierten soll sich unter anderem in All-inclusive-Hotels in der Region Santa Maria auf der Insel Sal aufgehalten haben. Wie genau sich die Urlauberinnen und Urlauber angesteckt haben, ist noch unklar. Fest steht nur, dass es sich dabei um einen gefährlichen, antibiotikaresistenten Shigella-sonnei-Stamm handelt, so das ECDC.

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    <strong>Platz 10:</strong> Das <strong>Dengue-Fieber (Gelbfieber)</strong> ist das durch Mücken am stärksten verbreitete Virus und infiziert jährlich zwischen 50 und 100 Millionen Menschen in beliebten Urlaubsgebieten wie Thailand und Indien. Symptome sind Fieber, Ausschlag sowie Kopf-, Muskel-, Glieder-, Knochen- und Gelenkschmerzen. Eine speziell gegen das Virus gerichtete Therapie existiert bislang nicht. Auch gibt es keinen Impfstoff. Die Wahrscheinlichkeit einer Dengue-Infektion im Rahmen eines Tropenurlaubs liegt derzeit bei unter 0,2 Prozent. Bei Reisen in Risikogebiete empfehlen sich Vorsorge-Maßnahmen wie ausreichender Schutz vor Mückenstichen.
    Platz 10: Das Dengue-Fieber (Gelbfieber) ist das durch Mücken am stärksten verbreitete Virus und infiziert jährlich zwischen 50 und 100 Millionen Menschen in beliebten Urlaubsgebieten wie Thailand und Indien. Symptome sind Fieber, Ausschlag sowie Kopf-, Muskel-, Glieder-, Knochen- und Gelenkschmerzen. Eine speziell gegen das Virus gerichtete Therapie existiert bislang nicht. Auch gibt es keinen Impfstoff. Die Wahrscheinlichkeit einer Dengue-Infektion im Rahmen eines Tropenurlaubs liegt derzeit bei unter 0,2 Prozent. Bei Reisen in Risikogebiete empfehlen sich Vorsorge-Maßnahmen wie ausreichender Schutz vor Mückenstichen.
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    Übertragung von Mensch zu Mensch möglich

    Laut der Behörde sind Lebensmittel der wahrscheinlichste Übertragungsweg. Aber auch eine Übertragung von Mensch zu Mensch sei möglich. Da auf der Insel Sal weiterhin eine hohe Ansteckungsgefahr bestehe, rät sie Urlauberinnen und Urlaubern nach dem Toilettengang und vor der Zubereitung oder dem Verzehr von Speisen zum gründlichen Hände waschen.

    Erst vor kurzem hat die US-amerikanische Gesundheitsbehörde CDC eine Gesundheitswarnung für den Shigella-Stamm XDR veröffentlicht. Nachdem die Fälle in den USA zuletzt stark zugenommen haben und gängige Antibiotika gegen die Bakterien wirkungslos sind, könnte es demnach zu einem ernstzunehmenden Problem für die öffentliche Gesundheit kommen.