Wien

Hupen nicht erlaubt: Bezirkschef mietet "Verbotsschild"

Mit einer "orginiellen" Maßnahme will Brigittenaus Bezirkschef das Hupen um den Hannovermarkt eindämmen. "Ein Schilderstreich" kritisieren Anrainer.

Isabella Kubicek
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Zwei Werbeschilder sollen in der Brigittenau für Ruhe und Ordnung sorgen.
Zwei Werbeschilder sollen in der Brigittenau für Ruhe und Ordnung sorgen.
die 20er*innen

Jeden Freitag und Samstag ergibt sich für Anrainer und Kunden des Hannovermarkt in der Brigittenau dasselbe Bild: Autofahrer drehen auf der Suche nach einem freien Parkplatz unzählige Runden. Viele parken in zweiter Spur oder verstellen mit ihrem Pkw den Gehsteig. Es wird gehupt, der Lärmpegel ist hoch.

SPÖ-Politiker setzt auf Werbetafeln

Nachdem in der Bezirksvorstehung Beschwerden über die Lärmbelästigung und das Verkehrschaos eingelangt sind, hat der Bezirkschef Hannes Derfler jetzt reagiert: In der Othmargasse, die direkt neben dem Hannovermarkt liegt, wurden auf Initiative des SPÖ-Politikers Schilder aufgehängt. "Hupen strengstens verboten" und "Kein Parken auf der Fahrbahn" ist darauf zu lesen. Was auf den ersten Blick für viele Autofahrer wie ein offizielles Schild aussieht, ist in Wirklichkeit eine Werbetafel der Gewista. "Nachdem wir keine dementsprechenden Verkehrsschilder aufhängen konnten, haben wir uns für diese Maßnahme entschieden" erklärt ein Sprecher von Derfler. An zwei Standorten in der Othmargasse wurden die Tafeln in circa vier Meter Höhe angebracht.

Bis 12. August können die Bewohner des Grätzls um den Hannovermarkt entscheiden, ob die Othmargasse zur Wohnstraße werden soll.
Bis 12. August können die Bewohner des Grätzls um den Hannovermarkt entscheiden, ob die Othmargasse zur Wohnstraße werden soll.
Sabine Hertel

Anrainer sprechen von "Schilderstreich"

"Der Bezirk hat durch diese unübliche Installation zwar das bestehende Problem bestätigt, und für alle Passanten nun auch schriftlich festgehalten, aber leider lassen sich die Kfz-Lenker davon nicht beeindrucken", kritisiert die Bürgerinitiative "die 20er*innen". Wie berichtet, setzt sich die Gruppe für eine Verkehrsberuhigung des Hannovermarkts ein. "Die Schilder hängen weit oberhalb des Wahrnehmungshorizontes, werden von allen ignoriert und haben null Auswirkungen auf das Geschehen vor Ort", befürchtet die Initiative. Für die Gruppe ist es deshalb ein "weiterer Schilderstreich des Bezirks, der einer Placebomaßnahme gleicht".

Bezirk evaluiert Maßnahme

Im Bezirk will man nun abwarten, wie die Autofahrer auf die Schilder reagieren. "Es ist ein guter Versuch mit sehr wenig Geldaufwand, eine Verbesserung zu erreichen", ist sich der Sprecher von Derfler sicher. Außerdem soll das Gebiet verstärkt von der Polizei kontrolliert werden. Zudem läuft gerade eine Bürgerbefragung, ob die Othmargasse zur Wohnstraße umgewidmet werden soll ("Heute" berichtete).

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