Ab sofort auf RTL+

Hurra, Hurra, der Pumuckl ist wieder da!

Die Kinder werden es wohl nicht merken, aber die Erwachsenen werden bei den neuen Folgen des "Pumuckl" garantiert Gänsehaut bekommen…

Fabian J. Holzer
Hurra, Hurra, der Pumuckl ist wieder da!
Der Pumuckl hat mit Florian Eder (Florian Brückner) einen neuen Meister
RTL

Es hätte auch komplett daneben gehen können: Missglückte Kinderserien-Reboots gibt es ja einige, bei denen herzige Zeichentrick-Figuren durch wahre CGI-Monster ersetzt wurden. Beispiele dafür wären etwa "Bob, der Baumeister" oder eine nicht mehr zu erkennende "Biene Maja". Ab sofort zeigt das Streamingportal RTL+ "Neue Geschichten vom Pumuckl", die gleichzeitig ein Neustart und eine Fortsetzung der zwischen 1982 und 1989 ausgestrahlten Serie "Meister Eder und sein Pumuckl" sind.  Die neue Serie setzt dort an, wo die alte endete, in Meister Eders Tischlerwerkstatt in einem alten Münchner Hof. Dieser gab es in der alten Serie tatsächlich, wurde dann aber nach dem Ende der Serie abgerissen. Für "Neue Geschichten vom Pumuckl" hat Regisseur Marcus H. Rosenmüller die Werkstatt samt Hof originalgetreu nachbauen lassen, auch die Einrichtung - inklusive Pumuckls Bettchen und Schiffsschaukel - ist so, als hätte sich nichts verändert.

Die neue Serie beginnt damit dass ein neuer Meister Eder die Werkstatt betritt, Florian Eder, der Neffe des lange verstorbenen Franz Eder. Der neue Meister Eder - gespielt von Florian Brückner - kommt aber nicht, um hier einzuziehen, sondern eigentlich, um die Werkstatt seines Onkels zu verkaufen. Der Verkauf ist schon beschlossen, aber in der Werkstatt gehen seltsame Dinge vor: Gegenstände fliegen durch die Luft oder bewegen sich ohne ersichtlichen Grund. Der junge Meister Eder wird mit einem Hammer gegen einen Topf mit Leim und der hinterlässt eine Lacke. Und in dieser Lacke steckt etwas fest. Was jetzt passiert, ist praktisch Wort für Wort aus der ersten "Meister Eder und sein Pumuckl"-Folge von 1982 übernommen: Der Pumuckl wird sichtbar, nennt es "eine schöne Bescherung" und Meister Eder jun. meint: " Ich glaub', ich spinn!". Nostalgie pur. Und das Schönste an allem: Dieser neue Pumuckl ist ganz der Alte.

Nichts mit Computeranimation, auch 2023 ist der Pumuckl noch immer handgezeichnet mit gelbem Hemd, grüner Hose und seinem roten Wuschelkopf. Und auch die Stimme ist noch exakt jene wie vor über 40 Jahren. Und das ist beachtlich, wenn man bedenkt, dass Pumuckls Sprecher, der legendäre Hans Clarin, bereits seit 2005 tot ist. Der deutsche Kabarettist Maxi Schafroth hat die Texte des kleinen Kobold in seiner Stimmlage eingesprochen, die dann dank KI so sehr an jene von Hans Clarin angepasst wurde, dass sich kaum ein Unterschied feststellen lassen kann. Spätestens jetzt bekommt man als jemand, der das Original kennt, mit Sicherheit Gänsehaut. 

Der also praktisch Original-Pumuckl erklärt dann, dass er bei jenen Menschen bleiben muss, die ihn gesehen haben. Also ist er jetzt an Florian Eder gebunden, auch wenn er sich fragt, was denn aus seinem alten Meister Eder geworden ist. Der 1993 verstorbene Gustl Bayrhammer wird in der Serie immer wieder thematisiert, das Konzept von Tod und Vergänglichkeit will der Pumuckl aber nicht so richtig verstehen. Und so muss sie ihm das Florian Eder immer wieder erklären. Und als selbst das nichts wirkt, besucht Florian mit Pumuckl das Grab seines Onkels. Wer hier als Erwachsener keine halbe Träne verliert, muss aus Stein sein...Die Dynamik zwischen Florian Brückner und dem Kobold ist eine andere als zwischen ihm und Gustl Bayerhammer. Aber sie funktioniert. In der neuen Serie sind die beiden viel mehr ein Team wie Vater und Sohn, als beim großväterlichen und dauend grantigen Altmeister Eder. Und neben einigen wertvollen traurigen Momenten, setzt auch die neue Serie natürlich auf Spaß und Schabernack.

Pumuckl kann den Tod seines Meister Eder (Gustl Bayrhammer) immer noch nicht verstehen.
Pumuckl kann den Tod seines Meister Eder (Gustl Bayrhammer) immer noch nicht verstehen.
ERL

"Neue Geschichten vom Pumuckl" lässt vergessen, dass es nach dem Ende der eigentlichen Serie auch einige gescheiterte Versuche gegeben hat, den Pumuckl weiterzuführen. Fortsetzungen wie Pumuckls neue Abenteuer" oder "Pumuckl und seine Zirkusabenteuer" waren alle mehr oder weniger Flops. Die neue Serie ist jetzt weder neumodisch, noch altmodisch, sondern praktisch zeitlos. Technische Spielereien - wie Computer oder Handys - spielen hier keine große Rolle, auch wenn man sehen kann, dass das verschlafene München der 1980er - das natürlich eh nicht so verschlafen war - jetzt eine moderne Stadt ist, in der auch nicht alle Menschen so sprechen wie am oberbayrischen Zeltfest. Mit einer Ausnahme: Die Hausmeisterin Frau Stürtzlinger wird immer noch von Ilse Neubauer (81) gespielt und sie hat immer noch Geschichten von damals parat. Ab Montag 11. Dezember sind alle dreizehn Folgen von "Neue Geschichten von Pumuckl" auf RTL+ zu sehen, ab dem 25. Dezember wird das auch linear auf RTL geschehen. Hui, das reimt sich. Und was sich reimt ist gut…

Die VIP-Bilder des Tages:

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    Schauspieler Florian David Fitz transportiert seinen Hund auf die etwas andere Art.
    Schauspieler Florian David Fitz transportiert seinen Hund auf die etwas andere Art.
    Instagram/florian.david.fitz
    fh
    Akt.