Der deutsche Youtube- und Twitch-Kanal "Finanzfluss" (finanzfluss.de) hat sich dem Auftrag verschrieben, Finanzbildung an die Interessierten zu vermitteln. Mittlerweile ist das Vorhaben des Gründers und ehemaligen Analysten einer Investmentbank, Thomas Kehl, zu einem der größten Finanzkanäle im deutschsprachigen Raum angewachsen. Die Inhalte, die kostenlos Hilfe zur finanziellen Selbsthilfe leisten sollen, kommen bei Zehntausenden Nutzern großartig an.
Eine Besonderheit bietet der "Finanzfluss"-Kanal "Überfluss", durch den Nutzerinnen und Nutzer ihre eigenen Finanz-Portfolios oder Einnahmen-Ausgaben-Charts einreichen können, die dann vom Finanzfluss-Team auf Twitch vorgestellt und analysiert werden. Ein Video sticht dabei besonders heraus, in dem das Chart einer 27-jährigen Arbeitslosen präsentiert wird – mit für viele Zuschauende kuriosen Zahlen.
So heißt es in der Vorstellung: "Ich bin 27 (w), habe keine Kinder und bin in ärmlichen Verhältnissen geboren (Hartz 4). (...) Aktuell bin ich arbeitslos und habe eine 'berufsbegleitende' Weiterbildung als Techniker über eine 'Fernuni' begonnen." Doch laut Eigenangaben kommen bei der jungen Frau monatlich trotzdem 2.518 Euro netto herein und sie kann 1.050 Euro für einen Sparplan weglegen.
Wie die 27-Jährige erklärt, sei sie mit 16 Jahren daheim ausgezogen, lebe nun mit ihrem Freund in München und habe die jüngsten zwei Jahre zusätzlich zu einem 40-Stunden-Job mit Sichtarbeit und Überstunden eine Wochenend-Stelle ausgeübt. Ihren Arbeitgeber habe sie dann "mit einer netten Abfindung" verlassen und wolle nun als "Projekt- oder Validierungs-Managerin" Fuß fassen.
Entsprechend wurden von der jungen Frau alle Einkünfte wie die Abfindung und Dividenden aus einem Aktiendepot sowie das Arbeitslosengeld auf den Monat heruntergerechnet: 2418,90 Euro Arbeitslosengeld, 99 Euro Dividenden, 928 Euro Abfindung, ergibt ein monatliches Gesamt-Budget von 3.445,90 Euro. Die Ausgaben sehen dagegen sparsam aus: 680 Euro Miete, 80 Euro Strom und Heizung, 230 Euro Lebensmittel, geringe zweistellige Beträge für Tanken, Internet, Sport und Versicherungen. Dadurch blieben der Frau bis zu 2.000 Euro pro Monat zum Sparen.