"Ich bin die Seelsorgerin von der Plus City"

Dorthin gehen, wo die Menschen sind. Das hat sich die römisch-katholische Kirche vorgenommen. Und im Fall von Melanie Wurzer ist der Weg sehr ungewöhnlich.

Shopping-Center werden auch gerne einmal als Einkaufstempel bezeichnet, auch wenn sie natürlich eher keine Gotteshäuser sind. Da erscheint es dennoch fast schon logisch, dass es dort auch Mitarbeiter der Kirche gibt.

Was auf den ersten Blick sehr ungewöhnlich ist, wurde nun aber im Einkaufszentrum Plus City in Pasching (Bezirk Linz-Land) wahr. Melanie Wurzer (37) ist die erste Seelsorgerin Oberösterreichs in einem Shopping-Center.

Seit Oktober des Vorjahres ist die studierte Theologin in der "Plus" unterwegs, steht mit Rat und Tat Menschen zur Seite. "Ziel der Kirche ist es, dorthin zu gehen, wo die Menschen sind. In einem Shopping-Center sind immer sehr viele Menschen", erklärt sie im Gespräch mit "Heute".

Gespräche im Mittelpunkt

Und wie läuft das ab? "Ich habe kein fixes Büro, sondern biete immer an verschiedenen Stellen und zwei fixen Stellen meine Zeit an", so Wurzer. Und der Zuspruch ist erstaunlich groß. "Natürlich sind die Leute vor allem neugierig und fragen, was ich hier mache. Aber es hat schon einige sehr interessante Gespräche gegeben."

Und diese Gespräche sind es auch, die das Ziel der vorerst auf drei Jahre befristeten Aktion der Diözese Linz ausmachen: "Ich möchte zeigen, dass die Kirche für die Menschen da ist, sie wissen will, was die Menschen bewegt und auch was sie über die Kirche denken", so Wurzer.

Spezielle Angebote

Allerdings will Melanie Wurzer künftig auch spezielle Angebote bereitstellen, die sich natürlich an den kirchlichen Jahreskreis (Weihnachten, Ostern, Pfingsten, etc.) richten.

Menschen, die gerne über sich, ihr Leben und vielleicht auch über ihren Glauben nachdenken und reden wollen, finden Melanie Wurzer bis auf weiteres jeden Donnerstag von 14.00 bis 15.30 im "My Indigo" und am Dienstag (10 bis 11.30 Uhr) im Cafe Jindrak.