Wien

"Lassen Sie das!" Still-Eklat um Mama in Wiener Museum

Nach dem Motto "Ich stille, wo ich will" hat Angelika (30) ihren Sohn in einem Wiener Museum gestillt. Einer Mitarbeiterin hat das nicht gefallen. 

Nicole Oirer
Mama Angelika stillt seit sechs Monaten. Auch sie hat schlechte Erfahrungen gemacht.
Mama Angelika stillt seit sechs Monaten. Auch sie hat schlechte Erfahrungen gemacht.
Denise Auer

"Ich lebe nach dem Motto 'Ich still, wie ich will", erzählt die 30-jährige Jung-Mama Angelika im Gespräch mit "Heute". Heuer im Jänner kam ihr Sohn Lio zur Welt, inzwischen stillt sie seit sechseinhalb Monaten – oft auch im öffentlichen Raum. Denn wenn der kleine Mann Hunger hat, soll dieser auch möglichst schnell gestillt werden. Auch sie musste dabei schon negative Erfahrungen machen. 

"Ich war einmal in einem Wiener Museum, da war mein Sohn etwa sieben Wochen alt. Er hat Hunger bekommen, also habe ich natürlich begonnen, ihn zu stillen", schildert Angelika, die als @philians_ auf Instagram auch über ihr Mama-Dasein bloggt. Rasch wurde allerdings eine Museums-Mitarbeiterin auf sie aufmerksam. 

Vorgesetzter half Angelika

"Sie ist auf mich zugekommen und meinte in einem scharfen Ton, ich solle das unterlassen, solle andere Gäste damit nicht stören und ich solle mich gefälligst wo anders hinbewegen", schildert Angelika. Sie habe die Situation wahrgenommen, aber nicht aufgehört zu stillen, weil ihr wichtig war, dass ihr Kind die Nahrung bekommt, die es braucht. 

Die Situation ging schließlich bis zum Vorgesetzten, der glücklicherweise auf Angelikas Seite war. "Es gab dann ein Briefing und eine Schulung für alle Mitarbeiter, dass Stillen etwas ganz Normales ist". 

Zwei Drittel machen negative Erfahrungen

Mit diesem Erlebnis ist Angelika aber nicht allein. Laut einer Umfrage berichten zwei Drittel der befragten Mamas von negativen Erfahrungen beim Stillen in der Öffentlichkeit. Jede Zehnte entscheidet sich bewusst gegen das Füttern in der Öffentlichkeit, jede Fünfte vermeidet es ganz.

Besonders in Lokalen und Cafés (37%) haben Befragte bereits negative Erfahrungen gemacht. Das reicht von (teils sexistischen) Kommentaren über Beleidigungen, Fotos bis hin zu Verweisungen aus Lokalen oder Cafés, wie Umfrage-Initiator Georg Ribarov erklärt.

1/78
Gehe zur Galerie
    <strong>16.06.2024: "War lange viel zu naiv" – Minister hat düstere Warnung.</strong> Wirtschaftsminister Martin Kocher sieht Österreich und Europa im Welthandelsgefüge <a data-li-document-ref="120041628" href="https://www.heute.at/s/war-lange-viel-zu-naiv-minister-hat-duestere-warnung-120041628">auf den absteigenden Ast rutschen &gt;&gt;</a>
    16.06.2024: "War lange viel zu naiv" – Minister hat düstere Warnung. Wirtschaftsminister Martin Kocher sieht Österreich und Europa im Welthandelsgefüge auf den absteigenden Ast rutschen >>
    HEUTE/Helmut Graf
    Mehr zum Thema