Life

Schon wieder "explodiert" ein Ikea-Glas

Während des Abwasches zerbirst ein Ikea-Glas in der Hand von Selina Mehr (22). Sie ist nicht die erste Kundin, der das passiert.

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Selina Mehr (22) aus der Schweiz erledigte zu Hause den Abwasch, als ihr wie aus dem Nichts das Ikea-Glas vom Typ "Pokal" in der Hand in unzählige Splitter zersprang: "Ich habe bei ganz normaler Wassertemperatur abgewaschen und bin mit dem Glas nirgends angestoßen. Plötzlich explodierte das Glas", sagt die junge Mutter und Serviceangestellte. Vergeblich habe sie versucht, die vielen kleinen Splitter in ihrer Hand wegzuspülen: "Ich bin ziemlich erschrocken. So etwas passiert ja nicht jeden Tag."

Als auch ihr Vater die Glasreste nicht wegbekommen habe, seien sie in die Notaufnahme gefahren. Laut dem Arztrapport erlitt die Frau zwar keine Schnittverletzungen, der Arzt musste aber "multiple kleine Glassplitter an der Handinnenfläche" entfernen.

"Meine Familie hatte Glück im Unglück"

Der Vater der Leserin sagt zu "20 Minuten", dass er noch auf dem Weg ins Krankenhaus bei Ikea angerufen habe. Er lobt das freundliche Vorgehen des Unternehmens: "Am nächsten Tag hat sich sogar nochmals ein Mitarbeiter telefonisch gemeldet und nach dem Gesundheitszustand meiner Tochter gefragt." Obwohl sich Ikea sehr korrekt verhalten habe, habe seine Familie Glück im Unglück gehabt, denn auch sein Enkel war in der Küche anwesend: "Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was da hätte passieren können, wenn die Splitter ins Auge gegangen wären."

Von Ikea bekommt Selina Mehr nun eine Geschenkkarte im Wert von 30 Franken (circa 26 Euro). "Den Gutschein finde ich eine nette Geste. Mehr brauche ich nicht. Viel wichtiger ist mir, dass Ikea schaut, dass solche gefährlichen Produkte aus dem Sortiment genommen werden."

"Weltweit keine Häufung solcher Vorfälle"

Der Fall sei Ikea bekannt, bestätigt Manuel Rotzinger auf Anfrage von 20 Minuten: "Trotz hoher Verkaufszahlen dieses Glastyps konnte Ikea in letzter Zeit weltweit keine Häufung solcher Vorfälle, wie ihn die Familie Mehr erlebt hat, feststellen. Deshalb zieht Ikea derzeit auch nicht in Erwägung, das Produkt zurückzurufen." Das Unternehmen bedauere den Vorfall.

In seiner schriftlichen Stellungnahme an die Familie schreibt das schwedische Möbelhaus: "Unsere Pokal-Gläser bestehen aus gehärtetem Glas und haben gute Gebrauchseigenschaften wie hohe Kratz- und Schlagfestigkeit und halten plötzliche Temperaturwechsel bis zu 120 Grad Celsius aus." Dennoch sei jede Glasart anfällig für mechanische Schäden: "Bei Schlägen und Kratzern, beim Wechsel von Hitze zu Kälte sowie bei der Benutzung von Geschirrspüler oder bei Handspülung kann sich der Schutz drastisch ändern." Der Bruch des Glases könne deshalb spontan erfolgen, auch Stunden oder Tage nach der Beschädigung.

Ähnlicher Fall im Dezember

Bereits im Dezember meldete sich eine Leserin und erzählte von einem ähnlichen Vorfall: Ihr Ehemann habe eine kalte Schokolade aus dem Pokal-Glas getrunken, wobei es kurz nach dem letzten Schluck einfach explodiert sei. Obwohl das Glas zu diesem Zeitpunkt niemand angefasst habe, sei der Tochter wahrscheinlich ein Glassplitter ins Auge gekommen, weshalb der Vater diese ins Universitätskrankenhaus Zürich gefahren habe. (mm)