Oberösterreich

Date mit Buddha-Statue erschlagen, im Wald vergraben?

Seit 9. März läuft der Prozess um die ermordete Manuela K. (59) aus Bergen. Ihr mutmaßlicher Killer: ein Wahl-Oberösterreicher.

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Der Angeklagte im Schwurgericht Traunstein
Der Angeklagte im Schwurgericht Traunstein
Kretzmer-Diepold

Sechs Prozesstermine sind im Fall SOKO Manuela angesetzt, morgen Freitag könnte bereits das Urteil am Schwurgericht Traunstein feststehen. 

Am 8. März wurde die Leiche der vermissten Manuela K. (59) aus Bergen in einem Waldstück im Gemeindebereich Siegsdorf gefunden. Herbert B. (61), der Ex-Freund der Ermordeten, hatte die Beamten damals zur Leiche geführt. Wir berichteten

Im Prozess hat der gebürtige Traunsteiner, der zuletzt im oberösterreichischen Bezirk Vöcklabruck wohnhaft war, bereits gestanden, Manuela K. erwürgt, ihre Leiche zerstückelt und die Teile im Wald vergraben zu haben. Einen Tötungsvorsatz verneinte er jedoch, wie die Passauer Neue Presse (PNP) berichtete.

Mögliche Tatwaffe: goldene Buddha-Statue 

Die beiden hatten sich Ende 2019 über eine Datingplattform im Internet kennengelernt. Die 59-Jährige, die sich als wohlhabend bezeichnet haben soll, lud B. zu sich nach Bergen ein. Zur Tat soll es dann am Morgen des 9. Jänner 2020 beim Sex im Schlafzimmer gekommen sein. Laut PNP geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass Manuela K. mit einer goldenen Buddha-Statue aus Holz am Kopf getroffen wurde - an der Leiche wurden Goldpartikel der Figur gefunden. 

Der Angeklagte berief sich hingegen auf einen Unfall. K. sei gegen die Bettkante gestürzt. Als das Opfer ihn daraufhin in den Rücken getreten habe, habe er die schreiende Frau geschlagen und gewürgt, bis sie sich nicht mehr bewegte. 

Danach soll der 61-Jährige über 85.000 Euro, Schmuck und Gold aus dem Safe im Schlafzimmer geholt haben. Den Tresorschlüssel hätte er zufällig in der Wohnung gefunden, so der Wahl-Oberösterreicher vor Gericht. Dann fuhr der Mann nach Oberösterreich, kehrte aber wieder zum Tatort zurück. In der Nacht des 10. Jänner schleppte der Tischler die Leiche in den Keller, zerlegte sie mit einem Cuttermesser und brachte sie mit dem Auto der Getöteten weg.

Angeklagter hat finanzielle Probleme

Der Verdächtige ist wegen Vermögensdelikten bereits mehrfach vorbestraft, soll massive finanzielle Probleme und mit dem Geld Schulden beglichen haben. Auch ein Auto, Möbel und elektronische Geräte soll er sich gekauft haben. 

Eine Nachbarin der Toten schilderte vor Gericht, dass ihr der 61-Jährige als Selbstständiger, der gut verdient habe, beschrieben wurde. Zudem soll Manuela K. zwar bescheiden gelebt, aber vielen Leuten von ihrem Tresor erzählt haben. "Sie hat ihren Safe geliebt. Er stammt von ihrem verstorbenen Mann", zitiert die PNP. Und weiter: "Hätte ein Mann von ihr Geld haben wollen, wäre sie hellhörig geworden. Sie hätte sich nie mit jemandem eingelassen, der kein Geld hat".

"Mordgeständnis" gegenüber Date

Eine weitere Zeugin gab an, sie hätte die 59-Jährige mehrmals vor ihren flüchtigen Internetbekanntschaften gewarnt. Von ständig wechselnden Männerbekanntschaften war die Rede. Auch ein 63-Jähriger, der mit Manuela K. eineinhalb Jahre lang eine "engere Beziehung" gehabt haben soll, kam vor Gericht zu Wort. Er gab an, dass sich im Tresor 65.000 Euro von ihm befunden hätten. 

Während der Beziehung zu K. und auch nach deren Tod soll sich der 61-Jährige noch mit anderen Frauen, die er von der Datingplattform kannte, getroffen haben. Unter anderem soll er sich mit einer Österreicherin verabredet haben. Wie die PNP berichtet, schickte er ihr ein Foto von seiner neuen Couch. Auf die Frage, ob er "im Lotto gewonnen oder eine Bank ausgeraubt" habe, meinte B.: "Nein, ich hab' nur einen Mord gemacht" und lachte. Das Gespräch war aufgezeichnet worden und lag der Polizei vor.