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Krankenhauspersonal muss künftig geimpft sein

Die Volksanwaltschaft hat Experten und Politiker zu einem Impfgipfel geladen. Konsens fand man zu einer Masern-Impfpflicht für Krankenhauspersonal.

Heute Redaktion
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Die Volksanwaltschaft hat am Montag zu einem Impfgipfel mit Experten und Politikern geladen. Herausgekommen ist eine Einigung darüber, dass das Krankenhauspersonal verpflichtend gegen Masern geimpft sein soll – und das bestenfalls bis Ende des Jahres.

"Es kann nicht sein, dass in Krankenhäusern, in Kliniken und in Einrichtungen, in denen Kleinkinder sind, das Personal nicht durchgehend geimpft ist", so Volksanwalt Günther Kräuter. Er erwartet sich eine rasche Realisierung über die Landesgesetze im Gesundheitsbereich oder aber eine rahmengesetzliche Regelung über die Bundesgesetzgebung.

Bislang gibt es unterschiedliche Standards. In der Steiermark bestehe für medizinisches Personal de facto eine Impfpflicht, bei Anmeldung in Höheren Schulen muss ein Impfpass vorgelegt werden, in anderen Bundesländern noch nicht.

Forderung zusätzlicher Maßnahmen

Masern:
Erreger: Masernvirus (MeV)
Ansteckung: Tröpfcheninfektion
Inkubationszeit: 8 bis 10 Tage
Symptome: Roter, fleckiger Hautausschlag
Diagnose: Klinisches Bild, Antikörpernachweis
Behandlung: hustenlösende & fiebersenkende Medikamente
Immunität: Nach vorhergehende Infektion lebenslang
Vorbeugung: Impfung

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Als logische Konsequenz sollte laut Kräuter dann eine Ausweitung der Impfpflicht auch auf pädagogisches Personal folgen. Darüber hinaus wird die Aufnahme der Masernimpfung in den Mutter-Kind-Pass gefordert. "Das Ziel kann nur sein, dass eine 95-prozentige Durchimpfungsrate erreicht und die Masern eliminiert werden."

Neos-Gesundheitssprecher Gerald Loacker wünscht sich eine Impfpflicht für Schüler und die Ärztekammer, deren Präsident Thomas Szekeres ebenfalls beim Gipfel anwesend war, fordert eine solche überhaupt für die gesamte Bevölkerung.

Besprechung im Parlament

Dass es beim Gipfel zwar eine Einigung, aber kein bindendes Ergebnis gab, kritisiert Jetzt-Gesundheitssprecherin Daniela Holzinger in einer Aussendung am Nachmittag. Sie möchte möglichst rasch eine parlamentarische Enquete zu dem Thema abhalten und politische Entscheidungen zu zusätzlichen Maßnahmen herbeiführen.

"Wenn jemand im Straßenverkehr andere Menschen gefährdet, dann gibt es auch Sanktionen. Ebenso müssen wir bei der Verweigerung von Impfungen vorgehen. Nicht nur Beschäftigte in Gesundheitsberufen sollen sich verpflichtend impfen lassen. Gleiches gilt für KinderbetreuerInnen, für das Lehrpersonal in Schulen und viele Berufsgruppen mehr, um ansteckende Krankheiten nicht weiter zu verbreiten", so Holzinger.

(ek)