Coronavirus

Impfung egal – nun Ruf nach 1G-Regel für Österreich

Die Coronawelle rauscht durch Österreich. Nun sagt die Virologin Dorothee von Laer: 3G oder 2G mache keinen Sinn mehr, es müsse nun die 1G-Regel her.

Rene Findenig
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Corona-Kontrolle der Polizei: Die Expertin plädiert nun für eine 1G-Regel.
Corona-Kontrolle der Polizei: Die Expertin plädiert nun für eine 1G-Regel.
GERT EGGENBERGER / APA / picturedesk.com

Die Virologin Dorothee von Laer spricht im "Kurier" Klartext: Mit Zehntausenden Neuinfektionen pro Tag und Hunderttausenden Infizierten müsse man so ehrlich sein und sagen, "die Masken hätten nie abgeschafft werden dürfen". Und sie lässt mit einer Einschätzung aufhorchen: Das Risiko, sich aktuell mit dem Coronavirus zu infizieren, sei für Genesene, Geimpfte und Ungeimpfte ziemlich gleich hoch. Deswegen mache eine Unterscheidung auch keinen Sinn mehr.

"Geimpfte können sich genauso leicht anstecken und das Virus weitergeben wie Ungeimpfte"

Gemeint ist damit die 2G- oder 3G-Regel, mit der nur Geimpfte und Genesene beziehungsweise plus Getestete Einlass in Gastronomie oder zu Veranstaltungen bekommen. "Der Impfschutz vor Infektionen hat deutlich nachgelassen. Geimpfte können sich genauso leicht anstecken und das Virus weitergeben wie Ungeimpfte", sagt die Expertin zum "Kurier". Anders sei das bei der Delta-Welle gewesen, da hatte der Impfschutz gegen eine Virusinfektion noch rund 90 Prozent betragen.

Eines stellt von Laer aber klar: Zwar schütze die Impfung nicht mehr so gut gegen eine Ansteckung, sehr wohl aber sehr gut gegen schwere Erkrankungen und die Gefahr, im Spital behandelt werden zu müssen. Eine 2G-Regel sei aktuell nur sinnvoll, um Ungeimpfte und damit die vulnerabelste Gruppe aus dem Infektionsgeschehen zu nehmen, in Sachen Ansteckung würden aber auch Geimpfte und Genesene anfällig sein. Damit mache auch eine 3G-Regel keinen Sinn mehr, so die Expertin.

"Dort kann das Virus sehr stark streuen -, dann sollte es 1-G sein. Und zwar getestet"

Die Expertin spricht sich nun für die 1G-Regel aus, bei der es egal ist, ob man geimpft oder ungeimpft ist: "Wenn man Zugangsbeschränkungen für Veranstaltungen ohne zugewiesene Sitzplätze oder die Nachtgastronomie macht – dort kann das Virus sehr stark streuen -, dann sollte es 1-G sein. Und zwar getestet", wird von Laer zitiert. Gleichzeitig solle verstärkt getestet werden, auch mit Antigentests, so die Expertin.

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