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In diesem Bundesland wäre ein Viertel armutsgefährdet

Ohne Förderungen der öffentlichen Hand wären 26 Prozent der Bevölkerung von Armut bedroht.

Clemens Pilz
Die AMS-Filiale in Wien-Floridsdorf
Die AMS-Filiale in Wien-Floridsdorf
Clemens Pilz

Vor allem Familien mit vielen Kindern, Alleinerziehende, Menschen mit geringer Ausbildung, Arbeitslose, aber auch ältere Menschen treffen die aktuellen Teuerungen am empfindlichsten. Sie sind die Bevölkerungsgruppen, die stärker als andere von Armut betroffen oder gefährdet sind. 

Laut aktuellen Armutsdaten sind derzeit 1.519.000 Menschen in Österreich armuts- oder ausgrenzungsgefährdet, das entspricht 17 Prozent der Bevölkerung. Das bedeutet: Das Einkommen dieser Personen liegt unter der Armutsschwelle oder sie sind erheblich materiell depriviert.

Betroffene können unerwartete Ausgaben nicht bewältigen oder auch kein Geld ausgeben, um sich selbst einmal etwas zu gönnen. Darauf machte die Volkshilfe zum internationalen Tag gegen Armut am Montag aufmerksam.

Hilfe vom Staat dringend benötigt

Sozialleistungen würden verhindern, dass noch mehr von Armut betroffen sind. Ohne Förderungen der öffentlichen Hand wären zum Beispiel in Tirol um die 26 Prozent der Bevölkerung von Armut bedroht, das wären fast 200.000 Menschen.

Auch in Wien ist die Lage schwierig. "Wenn in Österreich Mütter eine Nacht lang in der Schlange anstehen, um in der Früh ein Lebensmittelpaket für ihre Familie zu erhalten – dann ist das ein inakzeptabler Zustand!" so der Präsident der Volkshilfe Wien, Ex-Bürgermeister Michael Häupl, zur aktuellen Armutsentwicklung, die sich anhand der rapide ansteigenden Anzahl an Hilfesuchenden bei der Lebensmittelausgabe der Volkshilfe abzeichnet.

Situation für Pensionisten immer schwieriger

Zudem dürfe man auch nicht auf die älteren Menschen vergessen, die nicht mehr arbeiten können und deren Pensionen zur Mitte des Monats aufgebraucht sind, so Volkshilfe Wien-Geschäftsführerin Lilli Gneisz: "Immer mehr Menschen mit Mindestpension wissen nicht mehr weiter und sind auf unsere Solidarität und Hilfe angewiesen."

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